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Holmes-Stereoskop

Mindener Museum Objekt im Fokus [12 A 210]
Holmes Stereoskop (Mindener Museum RR-R)
Herkunft/Rechte: Mindener Museum / Christine Oberholz (RR-R)
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Beschreibung

Das Objekt im Fokus im März und April 2023 ist das sogenannte Holmes-Stereoskop. Mit diesem Gerät können Menschen zweidimensionale Bilder so ansehen, dass sie einen räumlichen Tiefeneindruck erhalten. Mehr zu diesem Thema gibt es im Mindener Museum in der SonderausstellungStereoskopie: 3D-Fotografie von 1840 bis heute“ ab dem 01. April 2023 zu entdecken.

Ihren Ursprung hat die Stereoskopie in der Wissenschaft. 1838 belegt der Physiker Charles Wheatstone, dass der Mensch mit seinen Augen zwei räumlich versetzte Bilder sieht. Erst durch ihre Kombination kann das Gehirn ein dreidimensionales Bild erzeugen. Diese Erkenntnisse sind zehn Jahre später die Grundlage für die Erfindungen des schottischen Physikers Sir David Brewster (1781-1868). Er entwickelt ein Aufnahmegerät mit zwei Objektiven für Stereofotografien und ein Betrachtungsgerät. Das stellt er 1851 auf der Weltausstellung in London vor, wo es die Aufmerksamkeit Queen Viktorias erregt. Dadurch rückt die Stereoskopie in den Blick der Öffentlichkeit. Die Nachfrage nach Betrachtungsgeräten und Stereofotografien wächst.

Aufgrund ihrer technischen Komplexität sind Aufnahmegeräte sehr teuer, Betrachter dagegen erschwinglich. Daher schaut die breite Öffentlichkeit die Bilder eher an, als selbst welche anzufertigen. Die 3D-Bilder werden zum Massenmedium. Verlage bieten um 1900 insbesondere Landschafts- und Städteaufnahmen, Ansichten von Menschen, Flora und Fauna an.

Im Jahre 1861 stellt der amerikanische Mediziner Oliver Wendel Holmes einen Handbetrachter, später bekannt als Holmes-Stereoskop, vor. Holmes Modell ist nach den Erkenntnissen Wheatstones konzipiert: Gegenüber einer brillenartigen Konstruktion mit zwei prismatischen Linsen befindet sich ein Holzgestell, auf dem die Stereofotografie befestigt wird. Die Linsen werden durch einen kleinen Balken voneinander abgetrennt, damit das linke Auge nur das linke Bild wahrnimmt und andersherum. Ein Sichtschirm an der Brille zentriert das Wahrnehmungsfeld der Betrachtenden auf die Fotografie vor ihnen. Am unteren Ende der Brille ist ein ausklappbarer Griff angebracht, mit dem das Stereoskop vor die Augen gehalten werden kann.

Sein Modell ist überwiegend aus Holz gefertigt. Dadurch ist es sehr leicht und eignet sich als Handbetrachter. Gleichzeitig ist es kostengünstig zu produzieren. Zwei Faktoren, die das Stereoskop massentauglich und weltweit bekannt machten. Unter dem ausklappbaren Griff des Holmes-Stereoskops aus der Sammlung des Mindener Museums ist das wahrscheinliche Baujahr 1897 in das Holz eingeprägt. Die weiteren Prägungen „PAT D, APR 20, SEP 28“ könnten weitere Hinweise auf Modell, Patentnummern oder Hersteller geben. Dies gilt es, weiter zu untersuchen.

Die Bekanntheit des Holmes Stereoskops hält sich bis etwa in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Dann wird das einst populäre Medium zunehmend von neuen Bildformaten und Betrachtungsgeräten verdrängt. Das hier vorliegende Modell stammt ursprünglich aus dem Besitz der Mindenerin Emmy Hoppe (geb. Nagel, 1889-1971). Sie bekam es vermutlich als Kind von ihren Eltern geschenkt.

Nachdem das Stereoskop mehrere Jahrzehnte innerhalb der Familie weitergegeben wurde, fand es 2019 über ein weiteres Familienmitglied, den ehemaligen Gymnasiallehrer Wolfgang Battermann, seinen Weg ins Mindener Museum. Heute ergänzt es die Sammlung im Bereich Fotografie und optische Geräte.

Material/Technik

Glas & Holz & Samt & Metall/ geschliffen & gedrechselt & furniert & gebogen & geleimt & genagelt

Maße

H x B x T: 11 x 18,5 x 32 cm

Mindener Museum

Objekt aus: Mindener Museum

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