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Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum Grafische Sammlung [M99/105h]
Ermasind (Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum / Hanna Dose (CC BY-NC-SA)
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Die Sage von Ermasind

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Beschreibung

Am 07.11.1225 wurde der später heiliggesprochene Erzbischof von Köln Engelbert Graf von Berg bei Gevelsberg von einer unter dem Befehl seines Vetters Friedrich Graf von Isenberg stehenden Soldaten-Gruppe ermordet. Am 14.11.1226 wurde er für diesen Mord zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Burg Isenberg wurde anschließend zerstört und das gräfliche Vermögen eingezogen. Friedrichs Witwe Gräfin Sophie floh nach Limburg.
Es ranken sich etliche unterschiedliche Sagen um diese historische Begebenheit.
Eine nennt die Gräfin Ermasind, die sich während der kurkölner Belagerung zusammen mit Graf Friedrich auf Burg Isenberg bei Hattingen aufhielt. Die Burg war dem Ansturm nicht gewachsen, und kurz vor dem Fall des Tores soll sie ihrem Gatten zur Flucht durch einen geheimen Gang verholfen haben. Die Hufe seines Pferdes sollen mit umgedrehten Eisen beschlagen gewesen sein. Sie selbst wollte nicht mit ihm fliehen, da sie noch ihr liebstes Hochzeitsgeschenk, ein wertvolles Spinnrad (das in einigen Versionen aus Gold, in anderen aus Silber gewesen sein soll) retten wollte. Nachdem sie es aus dem Bergfried geholt hatte, drangen die Kölner Truppen bereits in die Burg ein. Da es nun zu spät zur Flucht war, entschied sie sich, zuerst das Spinnrad in den Brunnen der Burg zu werfen und anschließend hinterher zu springen.
Daraufhin stürzte die komplette Burg über dem Brunnen zusammen. In hellen Vollmondnächten sieht man angeblich Gräfin Ermasind, auf den Mauern der Ruine bei der Arbeit mit ihrem Spinnrad sitzend, und ihr trauriger Gesang schallt durch das Ruhrtal.

Das Blatt gehört zu einer 11-teiligen Bilderserie mit Themen lokaler Sagen von Eduard Glaser, Essen.
Er hat die junge Gräfin Ermasind in einem langen hellen Kleid in einem Arkaden-Bogen der Ruine Isenberg dargestellt, als sie mit ihrem Spinnrad arbeitet. Sie sitzt auf einem Mauerrest hinter dem Bogen, durch den das fahle Licht des Vollmondes scheint. Im Hintergrund sieht man die Silhouette der Zinnen der Ruine. Glaser hat auch bei diesem Bild ein Wappen auf einer Mauer der schon an vielen Stellen von Buschwerk überwucherten Ruine platziert. Das Wappen besitzt allerdings keinen historischen Bezug. Ob die Burg Isenberg überhaupt einen Brunnen besaß, wurde archäologisch noch nicht nachgewiesen.
Glaser hatte vermutlich das Bild auf einem auf der Rückseite aufgeklebten Papierstreifen signiert, von dem aber nur noch kleine Reste vorhanden sind. Oben rechts auf dem Karton hat er mit dickem Bleistift unterstrichen "7" geschrieben. Seine Initialen hat er rechts unten auf dem Bild platziert, und unter dem Bild hat er seine Beschreibung auf einem aufgeklebten Papierstreifen handschriftlich mit Tinte vermerkt. Auf den Streifen hat er eine weitere Signatur mit Bleistift geschrieben.

Material/Technik

0,2 mm grauer Karton, auf 0,3 mm braunem Wellpappe-Passepartout aufgeklebt, Gouache, Mischtechnik

Maße

B x H: Blatt 12,8 cm x 20,4 cm, Wellpappe 26,8 cm x 36,8 cm

Literatur

  • Rother, Thomas (1988): Zauberworte - Sagen, Märchen, Legenden aus dem Ruhrgebiet neu erzählt. Essen
  • Schulze, Wolfgang (1998): Das Grosse Essener Sagenbuch. Essen
  • Sondermann, Dirk (2005): Ruhrsagen. Bottrop
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Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum

Objekt aus: Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum

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