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Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum Grafische Sammlung [M99/105 l]
Hof des Hilchenhauses in Lorch (Märchenmuseum bad Oeynhausen CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Märchenmuseum bad Oeynhausen / Scan (CC BY-NC-SA)
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Hof des Hilchenhauses in Lorch

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Beschreibung

Das Hilchenhaus in Lorch ist der bedeutendste städtische Renaissance-Bau im Mittelrheintal. Es wurde von dem wohlhabenden Patrizier Johann Hilchen von Lorch ab 1546 an der Lorcher Rheinfront gebaut. Johann Hilchen von Lorch hatte eine beachtliche Karriere als Offizier gemacht, die ihn 1543 bis zum „Obersten Marschall“ des Reichsheers unter Kaiser Karl V. führte. Sein Neubau in Lorch direkt neben dem 1885 abgerissenen alten Hilchenhaus sollte seinen Status repräsentieren. Daher ließ er das erste Steinhaus in Lorch errichten, nachdem es dort zuvor nur Fachwerk-Häuser gegeben hatte. An der Rheinfront bekam das neue Hilchenhaus einen reich mit der typischen Renaissance-Ornamentik geschmückten Stufen-Giebel, dessen wegen des häufigen Rheinhochwassers auf zwei Säulen stehende Auslucht von einem über die komplette Fassadenbreite angelegten Balkon umgürtet war. Das Hilchenhaus wurde 1945 in den letzten Kriegstagen schwer beschädigt und brannte aus. Es wurde in den 50er Jahren nur provisorisch instandgesetzt und verfiel anschließend. Erst ab 2006 wurde das Hilchenhaus grundlegend saniert und dabei natürlich intern auch modernisiert, nachdem die hinter dem Haupthaus vorhandenen Wirtschaftsgebäude bereits in den 1990er Jahren abgerissen worden waren.

Das Blatt gehört zu einer 13-teiligen Bilderserie mit Themen der Mittelrhein-Burgen und der zugehörigen Sagen von Eduard Glaser, Essen.
Glaser hat hier keine Burg zum Thema seines Bildes gemacht, sondern ein Renaissance-Patrizierhaus, wie es kein zweites im Mittelrheintal gab. Erstaunlicherweise zeigt er dem Betrachter aber nicht die Rheinfront mit dem Prunkgiebel, sondern einen Innenhof, der noch hinter dem das Hauptgebäude an der Westseite abschließenden Treppenturm liegt. Der durch das Tor im Querriegel östlich vom Treppenturm führende Weg ist heute die öffentlich zugängliche Sohlersgasse.
Glaser bietet den Blick auf diesen hinteren Hof des Gebäudekomplexes durch ein in Stein gerahmtes (glasloses) Fenster mit typischem Renaissance-Schmuck. Die dort zu Glasers Zeit noch vorhandene Scheuer wird natürlich kein derartiges Fenster besessen haben. Das von Glaser gemalte Steingebäude an der Westseite des Innenhofs war in der Realität ein zum alten Hilchenhof gehörendes Fachwerk-Gebäude gewesen, aber er besaß vermutlich keine realistische Vorlage. Der mit einem flachen Rundbogen ausgestattete Gang durch den Querriegel ist an der Südseite durch ein Holztor verschlossen. Unten rechts hat Glaser noch die typische Renaissance-Steinmetzarbeit eines vierfeldrigen Wappens vor der Architektur-Darstellung platziert. Es handelt sich dabei aber weder um das Familienwappen der Hilchen noch um das Wappen der Stadt Lorch.

Das Blatt ist beschnitten, dabei ist die Themen-Aufschrift vermutlich verloren gegangen! Glaser hat einen Papierstreifen mit der Notiz auf die Rückseite geklebt: „Hof des Hilchenhauses in Lorch“. Die Rückseite des Bildes hat er mit "Eduard Glaser Essen" unten rechts signiert.

Material/Technik

0,2 mm graue Pappe, Gouache, Mischtechnik

Maße

B x H: 18,7 cm x 27,9 cm

Teil von

Karte
Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum

Objekt aus: Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum

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