Halspinsel, 3 Stck. baugleich, mit doppelt spiraligem Handgriff - gebogen, mit weißem Garn fixierte dunkle Borsten. An einem der Pinsel ist mit transparentem Klebefilm ein weißer Aufkleber mit der handschriftlichen Aufschrift "0,70" fixiert. Die Halspinsel befinden sich in passendem, mit "Halspinsel" fett in Serifenschrift bedrucktem Umschlag (z.T. eingerissen). Kleiner grüner Aufkleber der Osning-Apotheke, handschriftlich: 2,50 links daneben handschriftlich: Stck, rechts daneben: privat. Links unten: Paulus & Thevalt, A.-G. Höhr (Nassau) (Druckerei).
Ähnliche Halspinsel haben rötliche Borsten, wenn diese vom Eichhörnchen stammen.
Verwendungszweck: universell einsetzbar. Mit Pinselungen wurden Medikamente in den Rachengraum eingebracht. Wenn dies relativ häufig geschah, prägte der Volksmund dafür den Ausdruck "Pinselpraxis" (Lübbers 2016, S. 14). Jod-Jodkali-Lösung wurde z.B. in den 1950er Jahren bei trockener Entzündung des Kehlkopfs empfohlen (Knick/Eigler 1952, S. 188). Der Wirkstoff Argentum nitricum (= Silbernitrat) wurde in dieser Zeit zur ein-zweimal täglichen Pinselung mit 5-10%iger Lösung bei akutem Rachenkatarrh empfohlen (Knick/Eigler 1952, S. 159). Die Pinselung bei chronischer Tonsillitis wurde bereits in den 1950er Jahren als meist unwirksam erkannt (Knick/Eigler 1952, S. 164). In den 1970er Jahren wurde von Pinselungen bei akuter Tonsillitis/Angina abgeraten (Fleischer 1980, S. 119).
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