museum-digitalostwestfalen-lippe
STRG + Y
de
Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. Alternative und obsolete Behandlungsmittel (HNO/Innere Medizin/Augenheilkunde/Pflege)

Alternative und obsolete Behandlungsmittel (HNO/Innere Medizin/Augenheilkunde/Pflege)

Hier geht es um Behandlungsverfahren außerhalb der Schulmedizin der 2020er Jahre. Die Grenzziehung ist nicht immer eindeutig. Zum einen handelt es sich um überholte, veraltete und heute obsolete Verfahren, zum anderen werden umstrittene Therapieformen gezeigt, die dennoch weiterhin praktiziert werden. Einige werden auch in der Selbstpflege eingesetzt.

[ 27 Objekte ]

Oto-Ionisator

Oto-Ionisator: schwarzes Tischgerät mit an der Front angebrachtem analogem Zeigerinstrument, das die Stromstärke in Milliampere anzeigt. Batteriebetrieben (für zwei 9V-Batterien). Aufschrift (z.T. unleserlich): Hortmann GmbH, Oto-Ionisator, Behandlungszeit .... Auf der Rückseite angebrachtes Schild mit Bedienungshinweisen (siehe Foto), in heutiger Rechtschreibung: Die Bedienung des Oto-Ionisiators: Drücken Sie die Taste Batterie ?, das Instrument muss im grünen Bereich sein. Patient seitlich lagern. Zellstoff nass auf den Unterarm legen. Klammerelektrode anlegen. Lokalanästhesielösung einfüllen. Gehörgangs-Elektrode einführen. Behandlungszeit 11 Minuten. Herkunft: Dr. Harald Brauer, HNO-Arzt in Bielefeld-Brackwede. Dieser schreibt in einem Begleittext vom 20.03.2019 an das Krankenhausmuseum: "Es handelt sich um ein elektronisches Gerät zur Behandlung von Tinnitusbeschwerden . Mittels Iontophorese werden Medikamente (z.B. Impletol, Lokalanästheika) in Tropfenform in den Gehörgang eingebracht, eine Elektrode wird ebenfalls in den entsprechenden Gehörgang gelegt und die zweite Elektrode am Unterarm der Gegenseite. Durch den Gleichstrom "wandert" das Medikament durch das geschlossene Trommelfell in das Innenohr. Die Therapieeregebnisse waren nicht immer überzeugend, sodass diese Form der Behandlung als nicht mehr zeitgemäß anzusehen ist und nur noch medizinhistorisch von Interesse ist." Dem "Illustrierten Handbuch alternativer Heilweisen" lässt sich entnehmen, dass das Verfahren der Iontophorese eines der Verfahren der Galvanisation ist. Galvanisation ist die erste Elektrotherapie, die angewandt wurde. Dabei wird Gleichstrom durch den Körper geleitet. "Durch die Technik der Iontophorese ist es möglich, die Ionen einer Reihe von ... Medikamenten auf elektrolytischem Wege in die Haut und in die Schleimhaut einzuführen... dazu gehören unter anderem Chlorid, Histamin, Magnesium, Chinin, Jod, Aspirin" (S. 96). Zwischen die beiden aufgelegten Elektroden wird ein Stück Gaze gelegt, getränkt mit dem Medikament. Je nachdem, ob die Ionen positiv oder negativ geladen sind, tendieren diese dazu, in die entgegengesetzte Richtung zu streben und dabei in die Haut einzudringen.

Intra-Schall-Gerät IST IV

Intraschall-Therat: Therapie-Gerät im Holzkasten mit beigem Kunstleder versehen, mit weinrotem Samt ausgekleidet. Beschläge intakt. Innen: Weißes Netzteil (Kunststoff-Gehäuse), metallisch glänzendes, zylindrisches Handteil mit Schalterknopf, mit integriertem analogen Messgerät "Intensität". Gerät ist voll funktionsfähig (2020/22). Kennzeichnung in goldfarbener Schrift im Kofferdeckel: GG Intra-Schall-Therat Dipl.-Ing. W. Graef, Original > IST IV. Beigefügt in entspr. Einsatz, durch Gummiband fixiert: verschieden geformte Aufsätze zum Anschrauben. In Klarsicht-Hülle DIN A5: Abbildung der Triggerpunkte der inneren Organe, blaues Faltblatt mit Referenzen und weiteren Geräten, Indikationsliste sowie Garantie-Schein vom 13.II.59, ausgefertigt durch H. Kieser, Augsburg. Dabei: Duplikat der Indikationsliste in Klarsichthülle, DiN-A-4. Dem Gerät wurden universelle Einsatzmöglichkeiten durch die positive Einwirkung des Schalls auf die Zellen zugeschrieben. Im beiliegenden Prospekt heißt es z.B.: "Überraschende Heilerfolge werden ferner bei der Rhinitis, der Sinusitis frontalis und Sinusitis maxillaris erzielt". Die Indikationsliste reicht von A  (Augenschmerzen) bis Z (Zahnziehen).  Die Intraschall-Geräte sind nicht typisch für eine bestimmte medizinische Fachrichtung.

Fliete (Scalpellum germanorum)

Scalpellum germanorum, auch Fliete genannt: Zum Zwecke des Aderlasses. Grundform seit dem Mittelalter. Stahlgriff mit Prägung in Schreibschrift "Martin", Dorn mit seitlich abstehender scharfer Spitze. Eingewickelt in Seidenpapier, verpackt in einem vielfältig beschrifteten länglichen grauen Karton, dessen Kanten mit Metallbeschlägen verstärkt sind. Mehrere durchgestrichene Bezeichnungen, jedoch nicht durchgestrichen: Rotes Etikett, in weißer Schrift: "Diese Packung mit Schutzstreifen garantiert beste Qualität und feinsten Schnitt", in mehreren Sprachen (z.B. Englisch, Französisch). Unterteil des Kartons: mit Stempel "Garantie". Blauer Stempel incl. Logo: "Aesculap". Handschriftlich in blauer Schrift: "Fliete".

Hochfrequenz-Apparat Tefra (rot)

Tefra-Hochfrequenz-Apparat: Netzgerät und zentralem Bedienungsknopf im Kunststoff-Gehäuse, medico-weiß, mit Anschlusskabel und kompletter Ausstattung von Elektroden aus Glas, in einem schwarzen Kunstleder-bespanntem Koffer, innen mit weinrotem Filz ausgekleidet. Beschläge intakt, weiße Farbspur am Deckel. Die Arterien-Bürste mit einer Grundplatte aus Bakelit weist an mehreren Elektroden bräunliche Verfärbungen auf, die auf entsprechenden Gebrauch hinweisen. Mit Begleitbuch (b), blaue Einbandseite (Paperback), 55 Seiten, zwei weiteren Prospekten (c) (d) sowie einer ausklappbaren Elektroden-Übersicht (e). Die im Koffer vorhandenen Elektroden sind teilweise nicht darin zu fixieren. Beachtenswert: die mit einem Ballon versehene Nasen-Elektrode in Form einer Gabel. 2020 wirbt die Firma Tefra für ihre Hochfrequenzgeräte mit dem Slogan: "Schonendes Naturheilverfahren durch Einsatz hochfrequenter Ströme zur Förderung oder Auslösung der Selbstheilung des Körpers." Hochfrequenzgeräte werden auch als HFR (=high-frequency radiation)-Devices, bezeichnet. Zu beachten ist, dass dies neuere Gerät mit den alten Geräten wie dem Geissler Duplosan (BPV001) keine Ähnlichkeit hat, die Wirkung ist auch nicht dieselbe (mündliche Aussage). Neuere pflegehistorische Forschungen, basierend auf der Biographie zu einem "Barbier-Friseurs" und einer Krankenschwester, einschließlich der Anwendung durch approbierte Ärzte, belegen die Anwendung dieser Technik über Berufsgruppen hinweg in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Größere Geräte wurden auch im Krankenhaus angewendet. Es handelt sich im Hinblick auf die Medizin, die Pflege, das Heilpraktikerwesen und die Laien- bzw. Selbstbehandlung um ein hybrides Objekt (siehe Schlegelmilch 2022). (Einordnung Begleitbuch BPV026b unter "-DT" (Diverse Therapieformen))

Hochfrequenz-Therapiegerät Tefra

Hochfrequenz-Therapiegerät Tefra Set in einem braunen kunstlederbespannten Koffer. Das Set besteht aus einem regelbaren Netzteil und einem aus weißem Kunststoff gefertigten Handstück. Das Handstück verfügt über eine Metallummantelung, die bei der Nutzung als elektrischer Pol dient. Das Set umfasst zahlreiche Aufsätze für das Handstück, die je nach gewünschter Anwendung variieren. Sie sind aus Glas gefertigt. Das Set scheint nahezu vollständig zu sein und besteht aus dem Netzteil mit Handstück und 14 verschiedenen Aufsätzen (Elektroden). Heft liegt bei: Der Tefra-Apparat. Sein Wesen und seine Anwendung, ebenso eine Übersicht über die Elektroden und deren Anwendung. Zu beachten ist, dass dies neuere Gerät mit den alten Geräten wie dem Geissler Duplosan (BPV001) keine Ähnlichkeit hat, die Wirkung ist auch nicht dieselbe (mündliche Aussage). Hersteller: Rudolf Messerschmidt, Joachimstaler Straße 27, 1000 Berlin 15

Geissler-Bestrahler "Duplosan"

Geissler-Bestrahler "Duplosan": Hochfrequenzgerät der Firma Geissler, laut Beschreibung mit "diathermischen Innenwirkungen". Gerät im Koffer platziert, Kunstleder braun, mit kompletter Ausstattung mit verschiedenen Glaskolben zur Applikation des Stroms. Geräte-Nr. 1746 (blaues kleines Schild an der Innenseite des Deckels angenietet). Allg. Info und Gebrauchsanweisung schreibmaschinen-schriftlich beigefügt. Die kunstvoll mundgeblasenen Elektroden dieses Koffer-Sets fallen als erstes ins Auge. Das offenbar aus den 1920er Jahren stammende Geissler-Gerät mit nahezu kompletter Ausstattung diente zur Applikation eines geringen Hochfrequenz-Stroms, angepasst an jede Körperregion. Die neuartige „Apparatur höchster Vollkommenheit“ erlaubte eine intensive Behandlung ohne „lästige Funkenbildung“, mit „hervorragender Wirkung ... für die Anregung aller Körperorgane zu höchster Tätigkeit“ (Gebrauchs-Anweisung). Selbst „Geheimratsecken“ wurde mithilfe eines gläsernen Kamms behandelt (Abbildung: DHM Berlin). Das Gerät vermag aufzuzeigen, wie die Einwirkung der Hochfrequenz, verbunden mit der unmittelbaren Wärmewirkung und dem starken Glauben an die Magie der Elektrizität und der Lichterscheinungen ("violet wand") ihre Heilkraft entfalten konnte. Gerade die alten Geräte, mit ihrer ganz eigenen Geräuschkulisse, haben einen besonderen Charakter. Den Geräte wurden nahezu vielfältige Heilmöglichkeiten zugeschrieben, z.B. gehören auch Augenelektroden dazu. Die Geräte sind jedoch nicht typisch für eine bestimmte medizinische Fachrichtung.

Stark‘sche Sonde

Stark‘sche Sonde (Cardia(l)-Dilatator), Set im Holzkasten, offizielle Bezeichnung Cardia-Dilatator nach Stark, mitunter auch Starck geschrieben. Oesophagus-Sonde mit Verlängerung (groß und klein) aus Gummi, offenbar Blei-beschwert, funktionsfähiger Handgriff zum Anschluss an die Sonde, um diese am Ende mithilfe einer Mechanik zu erweitern. Anbei eine Feder-Klemme sowie 9 gelbliche Gummi-Überzieher, gelocht. davon 1 zusammengeschrumpft, 1 in der Original-Plastiktüte "Garantie" und 7 weitere, intakte Exemplare. Im Innendeckel Aufkleber, in blauer Schrift auf golbfarbenem Untergrund: Aesculap Instrumente sowie Aktiengesellschaft für Feinmechanik vormals Jetter& Scheerer Tuttlingen. Die Beschläge sind weitgehend intakt. Aufkleber außen (Prägeschrift): Stark'sche Sonde. Das Instrument wurde möglicherweise noch nie benutzt. Es sollte zur Erweiterung der Speiseröhre bei Achalasie (Speiseröhrenausgangsverengung - Kardiospasmus) dienen und ist heute obsolet.

Oesophagus-Dilatationsoliven

Oesophagus-Dilatationsoliven (n. Eckert-Möbius): Auf Stiften auf einer Metallplatte mit seitlichen Griffen befestigte, abnehmbare, innen gelochte blanke Metalloliven ansteigenden Durchmessers. Durch Gravur sowohl auf der Halteplatte als auch an jeder einzelnen Olive gekennzeichnet von 21-58, a) 1 Set komplett mit insgesamt 19 Oliven, b) ein nahezu identisches Set mit insgesamt 18 Oliven, die Nr. 41 fehlt, und die Gravur der Nummern auf der Bodenplatte ist weniger deutlich als bei dem kompletten Set. Die Oliven wurden zum Aufdehnen (zur Dilatation) einer verengten Speiseröhre verwendet. Sie wurden dazu in ansteigendem Durchmesser zur Aufdehnen (Bougieren) an langen flexiblen Metallstäben in die Speiseröhre (den Oesophagus) eingeführt.

Lebenswecker (Nadelapparat nach Baunscheidt)

Lebenswecker (Nadelapparat nach Baunscheidt): Durch Drücken des Zangengriffs (Pistolengriffs) auslösbare, multiple Stahlspitzen, mit Kappe, Prägung: KaWe ges. geschützt. Voll funktionsfähiges Instrument. Mit beigefügten Begleitpapieren: a) Sterilisation, c) NOZ Baunscheidt-Lebenswecker (Text), d) Gebrauchsanweisung für den Austausch des Nadelkopfes, e) Gebrauchsanweisung KaWe Lebenswecker nach Baunscheidt "Pistole". In die Haut-Wunden extra eingebrachtes Öl gilt als karzinogen (krebserzeugend). Das Instrument wird lt. Internetrecherche noch heute (2020) angewendet. "Der Lebenswecker soll die Mückenstiche nachahmen. Es ist ein Apparat, aus dem gleichzeitig 33 Nadeln ein klein wenig rausgedrückt werden können. Sie dringen nur so tief ein, dass noch kein Blut austritt. Die Tiefe der Stiche kann eingestellt werden - je nach Dicke der Oberhaut in dem zu baunscheidtierenden Gebiet" (Dr. Christina Ulm auf naturheilkunde.de (2020)). Historischer Hintergrund: Humoralpathologie auf Grundlage des antiken Corpus Hippocraticum.

Frostubex

Frostubex: Pappschachtel (d) mit weiteren Aufdrucken: Bewährtes Mittel gegen erfrorene Haut (Finger, Zehen, Ohren, Nase). Kombinierte Frost-Badekur. Chem. Farbrik Merz&Co. Frankfurt/M. Inhalt: in bedrucktes Papier eingerollte Bade-Tabletten (a) sowie Frostubex Creme in blauerTube mit schwarzem Kunststoff-Verschluss (b), sowie Beipackzettel (c), einseitig bedruckt, mit Anwendungshinweisen. Wirkstoff der Badetabletten: Alum. Kal. sulf., AI. acet. tartaric. Dioxychinolinsulfat, Creme: Ungt. gemm. popul.

Intraschall-Therapiegerät IST VIII

"Intra-Schall-Therat" Typ VIII Intraschall-Therapiegerät, Tischgerät, Gehäuse Kunststoff elfenbeinfarben, ähnlich einem Wählscheiben-Telefon der 1950er Jahre. Das Gerät erzeugt ein Schallspektrum von 100-16.000 Hertz. Statt einer Wählscheibe ist ein analoges Messgerät eingebaut, das die Intensität anzeigt. Diese ist mithilfe eines golden gekennzeichneten Drehknopfs einstellbar. Mit zwei kleinen Lämpchen im Gerät. Handteil mit metallischer Kugel und wechselbarem Schallkopf sowie kleiner Glühlampe, farbig. Direkt an das 230V-Lichtnetz anschließbar, voll funktionsfähig (2021). Weitere Schallkopf-Aufsätze anbei, in kleiner Plexiglasdose aufbewahrt. Komplett mit Anleitung, Funktionsbeschreibung, Indikationsliste und Garantiekarte. In Kunstlederimitat-beklebtem Papp-Deckel-Kasten in rot-brauner Farbe. Lt. Wikipedia galten elfenbeinfarbene Telefongeräte des Typs W 48, dessen Gehäuse für dieses Gerät verwendet wurde, im Unterschied zu den standardmäßigen schwarzen Gerät als Statussymbol und waren eher in begüterten Haushalten sowie Arztpraxen, Anwaltskanzleien oder Hotels zu finden." Dem Gerät werden universelle Einsatzmöglichkeiten zugeschrieben. Im beiliegenden Prospekt heißt es z.B.: "Überraschende Heilerfolge werden ferner bei der Rhinitis, der Sinusitis frontalis und Sinusitis maxillaris erzielt". Die Indikationsliste reicht von A  (Augenschmerzen) bis Z (Zahnziehen). Die Intraschall-Geräte sind nicht typisch für eine bestimmte medizinische Fachrichtung.

Aderlassgerät "Hirudo"

Aderlassgerät aus Metall verchromt bestehend aus einem Metallbehälter mit Glaseinsatz (600ml) zum Auffangen des Blutes sowie Deckel mit zwei Spannbügeln, einem Metallzylinder zum manuellen Druckaufbau und an einen roten Gummischlauch angeschlossene großlumige Kanüle. Auf dem Deckel sind die Initialen K und P zu sehen. Anbei befindet sich eine mit der Schreibmaschine erstelte zweiseitige Beschreibung. Darin ist ein Kommentar des Erfinders Dr. Unger über die Gefahrlosigkeit bei richtiger Anwendung des Geräts enthalten.

Augenbadewanne

Augenbadewanne aus Glas, im Original-Karton verpackt. Auf dem Boden ist die Ziffer 2 lesbar. Kleiner Becher zum Spülen der Augen (Minibadewannen) gehörten noch im 20. Jhdt. in jede Hausapotheke, um Fremdkörper aus dem Auge zu waschen und medikamentöse Bäder durchzuführen (Kugener 2022). In "Pflege des kranken Menschen" heißt es: Augenbäder werden mit meist stark verdünnten Lösungen zur Entfernung von Absonderungen angeordnet und können vom Kranken selbst ausgeführt werden. Dazu hält er das gefüllte Augenbadewännchen fest, neigt sich vornüber und drückt das Auge wie eine Deckel von oben darauf. Nunmehr richtet der Patient sich auf, legt den Kopf nach hintern und öffnet nun das Auge unter der Wanne. so dass es von der Lösung benetzt werden kann. Die Dauer eines Augenbades soll - wenn nicht anders verordnet - 5 bis 10 Minuten betragen" (Bochterle u.a. 1970, S. 634).

Nelkenöl

Nelkenöl - Glas-Fläschchen mit Korken, Etikett handschriftlich. mit Inhaltsrest

Belladonna D4

Belladonna D4 Braunes Glas-Fläschchen mit Kunststoff-Drehkappenverschluss. Mit Kügelchen. Dr. Willmar Schwabe, Leipzig

Eukalyptus

Eukalyptus in braunem sechseckigen Fläschchen mit Kork-Verschluss. Etikett handschriftlich.

Hochfrequenz-Therapiegerät Frequenta

Hochfrequenz-Therapiegerät Frequenta, "erdschlussfrei", aus Leipzig Set in einem braunen kunstlederbespannten Koffer. Das Set besteht aus einem regelbaren Netzteil und einem aus schwarzem Kunststoff (Bakkelit) gefertigten Handstück. Der 2-polige Stromstecker ist aus Porzellan, das Anschlusskabel textilummantelt. Am Handstück befindet sich ein Regelungsschieber. Das Set umfasst zahlreiche Aufsätze aus Glas für das Handstück, die je nach gewünschter Anwendung variieren. Das Set scheint nahezu vollständig zu sein und besteht aus dem Netzteil mit Handstück und 6 verschiedenen Aufsätzen (Hochfrequenz-Vakuum-Elektroden). Begleitbuch: "Der Hochfrequenz-Strahlapparat" (gilt für alle damaligen Geräte), incl. eines speziellen Begleitzettels (EPV942-DT) Hersteller: Velmag (Vereinigte Fabriken elektr. Apparate), Leipzig Seriennummer 18331 Ein ähnliches Produkt ist z.B. im stadtgeschichtlichen Museum in Leipzig zu finden. b) Duplikat vorhanden (eigentlicher Standort Raum F), Serien-Nr.

Hochfrequenz-Therapiegerät RAWO

Hochfrequenz-Therapiegerät "RAWO-Apparat" Metallschild: Radio Wolf, Leipzig, "erdschlussfrei", aus Leizig Set in einem braunen kunstlederbespannten Koffer. Das Set besteht aus einem regelbaren Netzteil mit einem weißen, einem rotem und einem grünen Umschalter (110/220 Volt) sowie einem blauen Schalter sowie einem aus schwarzem Kunststoff (Bakkelit) gefertigten Handstück. Die Kabel sind Stoff-ummantelt. Der Stromstecker ist aus Kunststoff. Das Set umfasst 10 Aufsätze aus Glas im Deckel und 7 Aufsätze im Innenteil, jeweils mit einer Metallklammer fixiert. Die Aufsätze passen für das Handstück, dadurch kann die Anwendung variiert werden. Die Elektroden sind größtenteils mit bedruckten Papieretiketten versehen. Darauf steht "Röntgen-Glas" und der jeweilige Anwendungszweck. Das Set ist vollständig, wie an den entsprechend belegten Klammern zu erkennen ist. ACHTUNG: Vorsicht beim Öffnen des Deckels - linkes Scharnier defekt

Original WiCo Neo- Schall Gerät

Schallerzeugungsgerät "Original WiCo Neo-Schall" im Kasten, mit Samt-Auspolsterung, Garantie-Siegel, incl. Anschlusskabel für Geber und für Netzbetrieb Den Geräten wurden vielfältige Heilmöglichkeiten zugeschrieben, wie die Indikationsbreite der ähnlicher, offenbar später produzierter Apparate zeigt. Die Intraschall-Geräte sind nicht typisch für eine bestimmte medizinische Fachrichtung.

Der Hochfrequenz-Strahlapparat

Der Hochfrequenz-Strahlapparat - Sein Wesen und seine Anwendung. Innen-Titel: Anleitung zur Behandlung mit Hochfrequenz-Strömen, Mitarbeiter (Dres.med.): Generalarzt Bauer, Faulhaber, Kober, Krapf. Verlag: Vereinigen Fabriken elektr. Apparate, Leipzig. Der Hochfrequenz-Strahlapparat Frequenta. Copyright by Verband Deutscher Fabrikanten von Hochfrequenz-Apparate. Druck: Alpine Verlagsanstalt München. Grüner Papp-Einband, Begleitbuch zum Frequenta-Gerät. 128 Seiten. Folgende Begleitzettel inliegend: a) Preisliste (in Reichsmark) (beige) b) Achtung! Die vorzügliche Heilwirkung (rot) c) Achtung! Sofort durchlesen. [Bruch/Transport] (beige) d) Beschreibung Modell G (s/w) e) Die Rundfunk störfreie Einrichtung der Modelle 1929 f) Achtung! Rundfunk! (orange) g) Wichtige Änderung der Behandlungsanleitung (rot) h) Zur besonderen Beachtung des störfreien Apparates sowie: h) Broschüre rot-weiß: Der Hochfrequenz-Heilapparat Frequenta - Sein Wesen und seine Anwendung. Hg.: VELMAG Vereinigen Fabriken elektrischer Meßinstrumente und Apparate, 8 Seiten

Lochklappe

Lochklappe aus Metall, dampfsterilisiert, steril verpackt in Papier/Kunststofftüte mit Aufdruck "CONPHAR med. products". Diese Lochklappe weist eine von der nach einer Katarakt-Operation üblichen Lochklappe veränderte Anordnung der Löcher auf. Es handelt sich um einen postoperativen Schutzverband, der auf die Augenkompresse geklebt wird.

Der blinde Tobias und seine Heilung in Darstellungen Rembrandts

Der blinde Tobias und seine Heilung in Darstellungen Rembrandts Die medizinhistorische Bedeutung der Tobiasheilungen Rembrandts von Julius S. Held Brausdruck GmbH, Heidelberg, 1980 24 Abbildungen

Hippokrates Skulptur

Hippokrates Skulptur, Schieferplatte mit wellig ausgeformtem Rand. Griechische Schriftzeichen eingeritzt. Aufhängung an zwei Löchern, mit Lederbändchen. Rückseite mit Papier-Aufkleber mit der "Biographie" Hippokrates' in deutscher, englischer und französischer Sprache. Hippokrates gilt als der berühmteste Arzt der Antike. Auf ihn wird die Theorie der vier Körpersäfte zurückgeführt, das Konzept der Humoralpathologie. Daher der Begriff Säftelehre. Deren Prinzipien findet man über Jahrtausende auch in manchen Therapie- Empfehlungen bei Augenleiden wieder.

Die Heilung des Tobit

Ein Engel hilft einem jungen Menschen bei der Behandlung der Augen eines blinden Mannes. Gedruckt in Wien Im Alten Testament der Bibel finden sich In den Apokryphen (Zusatztexten) zu diesem Ereignis folgende Quellen (gemäß Lutherbibel von 2017): Tobias 2 Vers 9 ff.: Es geschah aber in derselben Nacht … Tobias 6 Vers 5: Da sagte der Engel zu ihm: Nimm den Fisch aus … Heimkehr und Heilung Tobias 11 Vers 7: Aber noch bevor sich Tobias seinem Vater nähern konnte, sprach Rafaël zu ihm: Ich weiß, wie seine Augen wieder geöffnet werden können: Vers 8: Reibe die Fischgalle in seine Augen! Vers 14: ... und er weinte und sagte "Ich sehe dich, Kind, du Licht meiner Augen!" ... Tobias 14 TOBITS VERMÄCHTNIS Vers1: Und Tobit starb in Frieden, 112 Jahre alt … Vers 2: Denn zweiundsechzig Jahre war er alt, als seine Augen blind wurden. Und nachdem er wieder sehend geworden war, lebte er im Reichtum und übte Barmherzigkeit. Und alle Tage pries er Gott, dankte ihm und lobte seine Größe. Julius S. Held fasst die Heilung in der Tobiasgeschichte wie folgt zusammen: Der junge Tobias will im Fluss Tigris ein Bad nehmen, wird jedoch von einem Fisch angegriffen. Auf Gebot seines Begleiters, des Engels Raphael, fängt er ihn und nimmt Herz, Galle und Leber heraus, den Rest essen sie. Herz und Leber vertreiben demnach böse Geister. Die Galle sei ein gutes Heilmittel gegen Blindheit. Der junge Tobias bestreicht die Augen seines Vaters mit der Galle des Fisches. Er schenkt ihm das Augenlicht wieder, indem er den Film abzieht, der ihn erblinden ließ.

[Stand der Information: ]