Der berühmte Messinstrumentenbauer Christel Hamann konstruierte um 1903 die Rund-Rechenmaschine „Gauss“. Später wurde sie verbessert, weiterentwickelt und unter dem Namen „Mercedes“ deutschlandweit vertrieben. Die Zahlenwerte werden durch kleine Schieber eingestellt. Zentrales Bauelement ist eine flache Stufenscheibe. Bei einer Kurbeldrehung werden die eingestellten Werte von der Stufenscheibe über kleine Zahnräder in das außen angeordnete Rechenwerk übertragen. Es lassen sich die vier Grundrechenarten ausführen.
Wegen ihrer kompakten und relativ leichten Bauweise war die Gauss zunächst für die Landvermessung gedacht. Im Gelände sollte sie mit einem Holzgriff gehalten werden.
Sie wurde als „Meisterwerk deutscher Mechanik“ gerühmt. Ein wirtschaftlicher Erfolg stellte sich jedoch nicht ein: Die Maschine war schwierig zu bedienen; das Ablesen der kreisförmig angeordneten Zahlen ergab Ablesefehler. Nach nur zehn Jahren wurde die Herstellung aufgegeben.
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