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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. Pflegeraum Labor&Röntgendiagnostik [LPV009] Archiv 2024-03-13 14:05:41 Vergleich

BSG-Ständer mit Pipetten

AltNeu
6Inventarnummer: LPV0096Inventarnummer: LPV009
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8Beschreibung8Beschreibung
9A) Mediko-weiß lackierter Metallständer, ERKA ges. gesch., 3 beschriftbare Felder. Mit 2 Glas-Pipetten in Klemmvorrichtungen, 2 schwarze Gummi-Pfropfen Unterseite. Metallstab zum Ausklappen --> 45 Grad-Stellung zu schnelleren Ablesung. Dazu 2 weitere Glaspipetten.9A) Mediko-weiß lackierter Metallständer, ERKA ges. gesch., 3 beschriftbare Felder. Mit 2 Glas-Pipetten in Klemmvorrichtungen, 2 schwarze Gummi-Pfropfen Unterseite. Metallstab zum Ausklappen --> 45 Grad-Stellung zu schnelleren Ablesung. Dazu 2 weitere Glaspipetten.
10b) Reagenzglasständeraus Holz mit zwei spitzen Reagenzgläsern10b) Reagenzglasständeraus Holz mit zwei spitzen Reagenzgläsern
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12Die Blutsenkungsreaktion (BSG) beschreibt u.a. eine Infektionsreaktion im Blut. Verfahren: Mit einer mit Natriumcitrat versehenen Spritze wird Venenblut abgenommen. Mit dem so ungerinnbar gemachten Blut wird ein Glasröhrchen (Pipette) bis zu einer bestimmten Markierung gefüllt. Die festen Bestandteile sinken ab, das Serum bleibt oben. Nach einer bzw. zwei Stunden kann man den Wert ablesen. Je höher, umso heftiger ist die Entzündungsreaktion.12Nach dem Bericht einer ehemaligen Diakonieschwester wurde das mit Natriumcitrat ungerinnbar gemachte Blut mit dem Mund angesaugt. Dabei musste man sehr vorsichtig sein. Sie habe dabei nie Blut in den Mund bekommen (Ammann 2022, Gedächtnisprotokoll). Die Technik des Aufsaugens findet sich sowohl in einem Merkbüchlein aus dem Jahre 1964 (München) als auch in einem Krankenpflege-Lehrbuch von 1966 (Leipzig):
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14Nach dem Bericht einer ehemaligen Diakonieschwester wurde das mit Natriumcitrat ungerinnbar gemachte Blut mit dem Mund angesaugt. Dabei musste man sehr vorsichtig sein. Sie habe dabei nie Blut in den Mund bekommen (Ammann 2022, Gedächtnisprotokoll). Die Technik des Aufsaugens wird ebenso von der Zeitzeugin Marlies Schmidt beschrieben. Dies war das damals reguläre Verfahren, es findet sich sowohl in einem Merkbüchlein aus dem Jahre 1964 (München) als auch in einem Krankenpflege-Lehrbuch von 1966 (Leipzig) beschrieben:
15"In die Spritze wird zuerst bis zum 2. Teilstrich (0,4 ccm) die Natrium-citricum-Lösung aufgezogen und dann mit Blut aus der Vene bis auf 2 ccm nachgefüllt, die Spritze in das Spitzglas entleert und aus diesem in die graduierten Senkungsröhrchen aufgesogen. Nach ein, zwei, erforderlichenfalls auch nach 24 Stunden wird die Höhe der über den Blutkörperchen stehenden Flüssigkeitsschicht abgelesen." (v. Hoesslin 1964, S. 35). Im 1x1 der Krankenschwester wird dasselbe Verfahren (Blut wird "aufgesogen") unter einer gezielten Fragestellung aufgeführt, darin heißt es, "mit welchem Meßapparat kann ... ein hygienisches Füllen der Pipette erfolgen?" In diesem in der DDR erschienenen Buch wird allerdings auch auf eine offenbar neuartige Methode zum Aufziehens einer Blutsenkung namens "Pronto" hingewiesen, bei der das Blutgemisch nicht "mit dem Munde in die Pipette hochgesaugt" werden musste, sondern durch Drehen am Pipettenfuß durch einen Kolben hochgedrückt wurde (Goldhahn 1966, S. 342/343).13"In die Spritze wird zuerst bis zum 2. Teilstrich (0,4 ccm) die Natrium-citricum-Lösung aufgezogen und dann mit Blut aus der Vene bis auf 2 ccm nachgefüllt, die Spritze in das Spitzglas entleert und aus diesem in die graduierten Senkungsröhrchen aufgesogen. Nach ein, zwei, erforderlichenfalls auch nach 24 Stunden wird die Höhe der über den Blutkörperchen stehenden Flüssigkeitsschicht abgelesen." (v. Hoesslin 1964, S. 35). Im 1x1 der Krankenschwester wird dasselbe Verfahren (Blut wird "aufgesogen") unter einer gezielten Fragestellung aufgeführt, darin heißt es, "mit welchem Meßapparat kann ... ein hygienisches Füllen der Pipette erfolgen?" In diesem in der DDR erschienenen Buch wird allerdings auch auf eine offenbar neuartige Methode zum Aufziehens einer Blutsenkung namens "Pronto" hingewiesen, bei der das Blutgemisch nicht "mit dem Munde in die Pipette hochgesaugt" werden musste, sondern durch Drehen am Pipettenfuß durch einen Kolben hochgedrückt wurde (Goldhahn 1966, S. 342/343).
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17Material/Technik15Material/Technik
29- Wurde genutzt ...27- Wurde genutzt ...
30 + wann: 1950-1960er Jahre [circa]28 + wann: 1950-1960er Jahre [circa]
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32## Teil von
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34- [Blutsenkungsgeschwindigkeit](https://owl.museum-digital.de/series/143)
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36## Literatur30## Literatur
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38- Dr. Uta Groger (2022): Behandlungsassistenz in der Arztpraxis, 3. Auflage. Berlin, S. 58
39- Goldhahn, Irmgard (1966): 1x1 der Krankenschwester. Leipzig , S. 342/34332- Goldhahn, Irmgard (1966): 1x1 der Krankenschwester. Leipzig , S. 342/343
40- v. Hoesslin, Heinrich (1964): Merkbüchlein für Krankenhaus und Praxis. München, S. 3533- v. Hoesslin, Heinrich (1964): Merkbüchlein für Krankenhaus und Praxis. München, S. 35
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44- [Blutsenkungsprobe - Probe nach Westergreen (Auszug aus Merkbüchlein für Krankenhaus und Praxis - J.F. Lehmanns Verlag München 1964)](https://owl.museum-digital.de/data/owl/documents/14_29185405015.pdf)37- [Blutsenkungsprobe - Probe nach Westergreen (Auszug aus Merkbüchlein für Krankenhaus und Praxis - J.F. Lehmanns Verlag München 1964)](https://owl.museum-digital.de/data/owl/documents/14_29185405015.pdf)
45- [Messung der Blutkörperchensenkungs-Geschwindigkeit](https://owl.museum-digital.de/documents/21194251179.pdf)38- [Messung der Blutkörperchensenkungs-Geschwindigkeit](https://owl.museum-digital.de/documents/21194251179.pdf)
46- [Messung der Blutsenkungsgeschwindigkeit, in Goldhahn, Irmgard: 1x1 der Krankenschwester, Dritte Auflage 1966, S. 342-343](https://owl.museum-digital.de/data/owl/documents/14_15224146044.pdf)39- [Messung der Blutsenkungsgeschwindigkeit nach Westergren, Auszug aus 1x1 der Krankenschwester (VEB Georg Thieme) 1966](https://owl.museum-digital.de/data/owl/documents/14_29185127509.pdf)
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48## Schlagworte41## Schlagworte
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59Stand der Information: 2024-03-13 14:05:4152Stand der Information: 2024-02-06 23:00:57
60[CC BY-NC-SA @ Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)53[CC BY-NC-SA @ Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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64- https://owl.museum-digital.de/data/owl/images/201211/11142247048.jpg57- https://owl.museum-digital.de/data/owl/images/201211/11142247048.jpg
65- https://owl.museum-digital.de/data/owl/images/201211/14232235576.jpg58- https://owl.museum-digital.de/data/owl/images/201211/14232235576.jpg
66- https://owl.museum-digital.de/data/owl/images/14/1399-lpv009/bsg-staender/bsg-staender-1399.jpg59- https://owl.museum-digital.de/data/owl/images/14/1399-lpv009/bsg-staender/bsg-staender-1399.jpg
67- https://www.museum-digital.de/data/owl/resources/audio/202403/13140541225.mp3
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