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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. HNO (Zur Geschichte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde) Historisches Krankenzimmer [ABM096] Archiv 2024-05-08 14:11:13 Vergleich

Kopf-Lichtkasten

AltNeu
3[Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.](https://owl.museum-digital.de/institution/14)3[Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.](https://owl.museum-digital.de/institution/14)
4Sammlung: [HNO (Zur Geschichte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde)](https://owl.museum-digital.de/collection/161)4Sammlung: [HNO (Zur Geschichte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde)](https://owl.museum-digital.de/collection/161)
5Sammlung: [Historisches Krankenzimmer](https://owl.museum-digital.de/collection/46)5Sammlung: [Historisches Krankenzimmer](https://owl.museum-digital.de/collection/46)
6Sammlung: [Augenheilkunde Objekte](https://owl.museum-digital.de/collection/231)
6Inventarnummer: ABM0967Inventarnummer: ABM096
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8Beschreibung9Beschreibung
9Kopflichtkasten aus Holz, 4 Kohlefadenlampen, von innen/oben mit reflektierendem Blech versehen. Außen angebrachtes Quecksilberthermometer, schwarzer Drehschalter/Kabel und Griff (Messing-farben). Seitlich angebrachtes Sichtfenster, verglast. "Tyrnolux"-Etikett mit Logo, schwarzes, zweiadriges Kabel mit Schuko-Stecker. Ein ähnliches Gerät wurde auch von der Firma "Saluta" hergestellt.10Kopflichtkasten aus Holz, 4 Kohlefadenlampen, von innen/oben mit reflektierendem Blech versehen. Außen angebrachtes Quecksilberthermometer, schwarzer Drehschalter/Kabel und Griff (Messing-farben). Seitlich angebrachtes Sichtfenster, verglast. "Tyrnolux"-Etikett mit Logo, schwarzes, zweiadriges Kabel mit Schuko-Stecker. Ein ähnliches Gerät wurde auch von der Firma "Saluta" hergestellt.
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11Die aktive Hyperämie mithilfe des Glühlichtkastens (n. Brünings) ist bei Schnupfen und bei akuten Nasennebenhöhlen-Eiterungen sehr wirksam. Das Verfahren wurde auch als "Brüningsches Kopflichtbad" bezeichnet (Knick/Eigler 1952, S. 112, S. 136). Schon in den 1920er Jahren wird die Wirkung auf Entzündungsprozesse der Nasennebenhöhlen und des Ohres als "ganz hervorragend" bezeichnet (Schmidt 1921, S. 44).12Die aktive Hyperämie mithilfe des Glühlichtkastens (n. Brünings) ist bei Schnupfen und bei akuten Nasennebenhöhlen-Eiterungen sehr wirksam. Das Verfahren wurde auch als "Brüningsches Kopflichtbad" bezeichnet (Knick/Eigler 1952, S. 112, S. 136). Schon in den 1920er Jahren wird die Wirkung auf Entzündungsprozesse der Nasennebenhöhlen und des Ohres als "ganz hervorragend" bezeichnet (Schmidt 1921, S. 44).
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13Zu Ausstellungszwecken wurden die Kohlefaden-Birnen durch moderne LED-Leuchtmittel mit jeweils 3 Watt Leistungsaufnahme bei warmem Lichtton ersetzt. Zum Arrangement gehört eine Schutzbrille (zu APV011).14Zu Ausstellungszwecken wurden die Kohlefaden-Birnen durch moderne LED-Leuchtmittel mit jeweils 3 Watt Leistungsaufnahme bei warmem Lichtton ersetzt. Zum Arrangement gehört eine Schutzbrille (zu APV011).
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15Ähnliche Lichtkästen gab es auch speziell für den Hals.16Ähnliche Lichtkästen gab es auch speziell für den Hals.
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17Die Anwendung des Kopflichtkastens ist eine anstrengende Maßnahme. Die Wärmeanwendung steigert die Durchblutung und damit den Stoffwechsel und dient der Heilung bei entzündlichen Veränderungen im HNO-Bereich, insbesondere Nasennebenhöhlen- und Rachenentzündungen (1980-88). Die Wärmeanwendung z.B. mithilfe des Kopflichtkastens war in den 1980er/1990er Jahren bei den Patienten beliebt (mündl. Aussage HNO-Facharzt, 2020), ist aber in der heutigen HNO-Heilkunde umstritten (2020, mündliche Aussage HNO-Facharzt). Ein Tuch sollte um die Halsöffnung gelegt werden, um eine stärkere Wärmeabgabe zu verhindern. Die Augen werden durch ein Tuch oder eine dunkle Brille geschützt. Die Anwendungsdauer beträgt 10-20 Minuten. Es kann dabei zu Angstempfindungen und zu Störungen des Kreislaufs kommen. Ein seitlich angebrachtes Sichtfenster erlaubt die Beobachtung des Patienten durch die Pflegenden. Vorsicht ist insbesondere bei alten Menschen geboten. Die betroffenen Patienten werden aufgefordert, sich sofort zu melden, wenn die Wärmewirkung als zu stark empfunden wird. Nachher muss das Gesicht abgerieben werden, der Patient soll noch 10-15 Minuten in einem warmen, nicht zugigen Raum verbringen (Fleischer 1980). In den 1930er Jahren konnten bei Nebenhöhlenerkrankungen "Kopflichtbäder ... nicht genug empfohlen werden. Sie müssen in akuten Fällen 3-4mal täglich etwa 30 Minuten lang jedesmal angewandt werden, wobei Temperaturen von 80 Grad und mehr erzielt werden" (Weingaertner, in Reichs-Medizinalkalender für Deutschland 1931, S. 96).18Die Anwendung des Kopflichtkastens ist eine anstrengende Maßnahme. Die Wärmeanwendung steigert die Durchblutung und damit den Stoffwechsel und dient der Heilung bei entzündlichen Veränderungen im HNO-Bereich, insbesondere Nasennebenhöhlen- und Rachenentzündungen (1980-88). Die Wärmeanwendung z.B. mithilfe des Kopflichtkastens war in den 1980er/1990er Jahren bei den Patienten beliebt (mündl. Aussage HNO-Facharzt, 2020), ist aber in der heutigen HNO-Heilkunde umstritten (2020, mündliche Aussage HNO-Facharzt). Ein Tuch sollte um die Halsöffnung gelegt werden, um eine stärkere Wärmeabgabe zu verhindern. Die Augen werden durch ein Tuch oder eine dunkle Brille geschützt. Die Anwendungsdauer beträgt 10-20 Minuten. Es kann dabei zu Angstempfindungen und zu Störungen des Kreislaufs kommen. Ein seitlich angebrachtes Sichtfenster erlaubt die Beobachtung des Patienten durch die Pflegenden. Vorsicht ist insbesondere bei alten Menschen geboten. Die betroffenen Patienten werden aufgefordert, sich sofort zu melden, wenn die Wärmewirkung als zu stark empfunden wird. Nachher muss das Gesicht abgerieben werden, der Patient soll noch 10-15 Minuten in einem warmen, nicht zugigen Raum verbringen (Fleischer 1980). In den 1930er Jahren konnten bei Nebenhöhlenerkrankungen "Kopflichtbäder ... nicht genug empfohlen werden. Sie müssen in akuten Fällen 3-4mal täglich etwa 30 Minuten lang jedesmal angewandt werden, wobei Temperaturen von 80 Grad und mehr erzielt werden" (Weingaertner, in Reichs-Medizinalkalender für Deutschland 1931, S. 96).
18An anderer Stelle heißt es, örtliche Heißluftbäder mit vollständigem Luftabschluss des betroffenen Gliedes sollten "im allgemeinen 105 Grad Celsius" erreichen (Haring/Fiedler 1917, S. 62).19An anderer Stelle heißt es, örtliche Heißluftbäder mit vollständigem Luftabschluss des betroffenen Gliedes sollten "im allgemeinen 105 Grad Celsius" erreichen (Haring/Fiedler 1917, S. 62).
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20Sogar in der Augenheilkunde wurde diese Wärmequelle eingesetzt, wie aus dem Krankenpflege-Lehrbuch von 1962 hervorgeht: "
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22Material/Technik21Material/Technik
23Holz, Kunststoff, Glas, Metall22Holz, Kunststoff, Glas, Metall
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41## Literatur40## Literatur
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42- Bochterle, E. u.a. (1962): Die Pflege des kranken Menschen. Stuttgart
43- Fleischer, Konrad (1980): Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für Krankenpflegeberufe. Stuttgart, S. 95, S. 20943- Fleischer, Konrad (1980): Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für Krankenpflegeberufe. Stuttgart, S. 95, S. 209
44- Fleischer, Konrad (1988): Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für Krankenpflegeberufe. Stuttgart, S. 20344- Fleischer, Konrad (1988): Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für Krankenpflegeberufe. Stuttgart, S. 203
45- Haring, J./Fiedler, A. (1917): Leitfaden der Krankenpflege in Frage und Antwort. Berlin, Lichtbäder: S.6245- Haring, J./Fiedler, A. (1917): Leitfaden der Krankenpflege in Frage und Antwort. Berlin, Lichtbäder: S.62
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65Stand der Information: 2024-05-08 14:11:1365Stand der Information: 2023-10-09 21:45:18
66[CC BY-NC-SA @ Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)66[CC BY-NC-SA @ Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Objekt aus: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Das Krankenhausmuseum widmet sich der Historie des Krankenhauswesens in Bielefeld. Insbesondere die Geschichte des Klinikums Mitte wird in Wort, Bild...

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