Okklusiv-Pessar, diente als Menstruationsblut-Fänger, aus Glas. Wurde aus diagnostischen Gründen bei Verdacht auf Uterus-TBC in die Vagina eingeführt, mit der größeren Öffnung direkt vor die Portio. Es ermöglichte die Gewinnung von Menstruationsblut aus dem Muttermund, das nicht mit der Scheidenflora in Berührung gekommen war (mdl. Aussage des Spenders Dr. med. Hulde, ehem. Chefarzt Gyn. Klinik Städt. Krankenhaus Gütersloh).
"Im weiblichen Geschlechtsapparate sind vorzugsweise der Uterus und die Eileiter der Sitz der tuberkulösen Bildung. Im ersteren wird die Schleimhaut des Uteruskörpers gewöhnlich in ihrer ganzen Ausdehnung zerstört ..."(Klebs 1890).
Die "UroGenital-Tuberkulose" wird als eine "selbständige Tuberkulose der Harn- und Geschlechtsorgane, meist nach Infektion von der Blutbahn ..." bezeichnet. Okklusiv-Pessare dienen normalerweise der Schwangerschaftsverhütung (Dornblüth 1922).
Am häufigsten ist die Tuberkulose der Tuben, auf hämatogenem Infektionsweg. Der Uterus nur in etwa 11% der Fälle, dabei kommt es zu einer absteigenden Endometritis. "Die weibl. Genitaltbk. ist häufiger als sie erkannt wird" (Pschyrembel 123.-153. Auflage).
Genital-Tbc - bakterielle Untersuchung: Zervix-Sekret, welches in einem eingelegtem Okklusivpessar gesammelt hat. Noch besser: Menstrualblut, das in einem Okklusivpessar zu Beginn der Periode eingelegt wird und einige Stunden liegen bleibt. Das in dem Pessar aufgefangene Blut wird für das Ansetzen einer Bakterienkultur (2-4 Wochen) oder zum Tierversuch auf Tuberkulose (3-5 Wochen) benutzt (Kepp/Staemmler 1982)
4 identische Exemplare, jeweils mit einem eingeätztem Logo "SG" versehen. Eines dieser Exemplare wurde dem Deutschen Tuberkulose-Archiv an der Thoraxklinik Heidelberg übergeben.
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