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Mindener Museum Objekt im Fokus Mindener Künstler [G 3527. B]
Textbuch Fidelio, 1926 (Mindener Museum RR-R)
Provenance/Rights: Mindener Museum (RR-R)
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Textbuch Fidelio, 1926

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Description

Das Objekt im Fokus in den Monaten September und Oktober ist ein Textbuch zu der Opernübertragung des „Fidelio“ im Bayerischen Rundfunk aus dem Jahr 1926. Illustriert ist das Buch mit drei Radierungen des 1875 in Minden geborenen Künstlers Otto Quante (†1947). „Fidelio“ ist die einzige Oper aus der Feder des 1770 in Bonn geborenen Ludwig van Beethoven (†1827). Der Komponist würde in diesem Jahr seinen 250. Geburtstag feiern.

Der Rundfunk ist seit Oktober 1923 in Deutschland zu Unterhaltungszwecken auf Sendung. Den Beginn macht Berliner Voxhaus für den „norddeutschen Sendebezirk“. Im März 1924 folgt dann die Übertragung „Deutsche Stunde in Bayern“. Im August 1924 wird die Bayerische Radiozeitung GmbH gegründet, die das hier gezeigte Textbuch veröffentlicht und bis 1932 erscheint. Ein Radiogerät ist damals nicht ohne eine Genehmigung bei der Reichspost zu erwerben, zudem muss man eine Rundfunkgebühr von zwei Mark entrichten (dieser Betrag verändert sich bis in das Jahr 1970 nicht). Gesendet werden in den ersten Jahren Zeitansagen, Nachrichten, Wetterberichte, Börsennachrichten und vor allem Musik.

Otto Quante, der auf dem Gut Rodenbeck in Minden aufwächst, studiert zunächst Medizin und praktiziert einige Jahre als Augenarzt in Hamburg und Dortmund. Mit Anfang 30 gibt er seinen Beruf auf und lernt bei den Künstlern Prof. Walter Conz (1872-1947) und Ludwig Schmid-Reutte (1862-1909) in Karlsruhe und an der Kunstschule des Heinrich Knirr (1862-1944) in München. In den 1920er Jahren lässt er sich in München nieder. Hier veröffentlicht er vor allem beim Kunstverlag Franz Hanfstaengel Kunstdrucke, Mappenwerke und Postkarten. Beliebt sind insbesondere seine „Vagabunden“-Bilder, Bilder von in den Tag hineinlebenden, häufig lächelnden, nachlässig gekleideten, älteren Männern. Er illustriert aber auch literarische Werke. 1927 wird er Mitglied im Reichsbund bildender Künstler. Sein bevorzugtes Medium ist die Kaltnadelradierung, eine Technik bei der in eine Metallplatte mit einer spitzen Nadel feine Linien gedrückt werden. In diesen Linien sammelt sich später die Druckerfarbe, die durch eine Presse auf ein feuchtes Papier gedruckt wird. Da sich die Metallplatte beim Druck abnutzt, ist nur eine begrenzte Anzahl von Drucken in gleichbleibender Qualität möglich. Diese Technik verwendet Quante auch bei den Druckvorlagen der im Textbuch „Fidelio“ veröffentlichten Bilder. Ein originaler Abdruck der 2. Abbildung befindet sich in der Sammlung des Mindener Museums.

Vorlage für Beethovens Oper war eine von Jean Nicolaus Bouilly (1763-1842) verfasste Geschichte, die sich im Jahr 1798 in Frankreich zu Beginn der Revolution (1789 -1799) ereignen soll. Der Wiener Hofsekretär Joseph Sonnleithner (1766-1835) übersetzt den französischen Text der Oper für Beethoven ins Deutsche. Die Uraufführung 1805 und die ein Jahr später aufgelegte gekürzte Fassung bleiben jedoch ohne Erfolg. Erst die dritte durch den Theaterregisseur Georg Friedrich Treitschke (1776-1842) umgeschriebene Version kann 1814 überzeugen und wird bis heute aufgeführt.

Die Handlung der Oper wird ins 18. Jh. ins Staatsgefängnis von Spanien versetzt. Leonore will Ihren widerrechtlich eingesperrten Ehemann Florestan aus der Kerkerhaft des Gouverneurs Pizzaro befreien und gibt sich daher als der Mann „Fidelio“ aus. Sie bewirbt sich als Schließer beim Kerkermeister Rocco, um zu ihrem Mann zu gelangen. Weitere Mitwirkende sind die Tochter des Kerkermeisters Marzelline, die sich in Fidelio verliebt und der Pförtner Jaquino, ihr ehemaliger Favorit.
Otto Quante zeigt folgende Szenen: Fidelio, Marzelline, Rocco und Jaquino im Gefängnishof; Fidelio, Rocco und Florestan im Kerkerverließ und die Auseinandersetzung zwischen Leonore und Pizzaro um Florestan.

Material/Technique

Papier / Gedruckt

Measurements

11,3 x 17 cm

Mindener Museum

Object from: Mindener Museum

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