Mikro-Stent zur Implantation in den Kammerwinkel. Zu Demonstrationszwecken in ein rundes Acrylglas eingeschweißt.
Zur Anatomie-Physiologie: Die vordere und die hintere Augenkammer stehen im Bereich der Pupille miteinander in Verbindung. Der Kammerwinkel der vorderen Augenkammer wird gebildet aus Hornhaut (Cornea) und Regenbogenhaut (Iris). In dessen Bereich liegt ein bindegewebiges Maschenwerk (Trabekelwerk), durch dessen Maschenräume das in der hinteren Augenkammer gebildete Kammerwasser in eine ringförmig verlaufende Vene, den Schlemm-Kanal, abfließen kann.
Ein solcher Mikro-Stent wird in der Glaukom-Chirurgie in minimalinvasiver Technik eingesetzt, um das Kammerwasser besser in den Schlemm-Kanal abzuleiten. Der Stent dient zur Reduktion des Kammerabfluss-Widerstandes, um den erhöhten Augeninnendruck bei bestimmten Formen des Grünen Stars (=Glaukom) zu senken. Das Einlegen eines solchen Mikro-Stents verhindert somit eine vorzeitige Erblindung, die durch eine nicht mehr rückgängig zu machende Schädigung des Sehnerven infolge der Druckerhöhung verursacht werden kann. Stand 2018 sind drei Stenttypen zugelassen (Burk S. 5, S. 407, S. 508).