Das nachtaktive Fingertier lebt in den Feucht- und Regenwäldern Madagaskars. Seinen Namen Aye-Aye erhielt das Tier wegen seines Rufes, der wie hai-hai klingt. Je nach Region betrachten die Bewohner Madagaskars das Tier als gutes Omen und schreiben ihm magische Fähigkeiten zu oder es wird als Todesbote gefürchtet. Das Fingertier hat große nach vorn ausgerichtete Augen, eine spitze Nase und überdimensionierte unbehaarte Ohren. Der schlanke Körper endet in einem langen Schwanz. Das Fingertier wurde in der Erstbeschreibung von Friedrich Gmelin (1788) zunächst als Springmaus beschrieben. Erst im 19. Jahrhundert erfolgte nach eingehenden Untersuchungen die Einordnung in die Ordnung der Primaten, Unterordnung Feuchtnasenaffen, Familie Fingertiere. Mit seinem skeletthaft dünnen, an der Spitze mit einer krummen Kralle versehenen Riesenfinger klopft das Aye-Aye Baumrinde ab, um vorhandene Insektenlarven aufzuspüren. Mit dem langen Mittelfinger fischt es dann die Insekten unter der Baumrinde hervor. Das Tier kann mit seinen harten Nagezähnen auch Kokosnüsse aufnagen und mit dem langen Finger das Fruchtfleisch herauskratzen. Das Fingertier ist in seinem Bestand gefärdet und steht auf der roten Liste gefärdeter Arten.