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Diagnosehilfsmittel Nash Logoscope/ Nash Contra-Logoscope System 82E

Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. Hallo mein Herz HNO (Zur Geschichte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde) [DBM178]
Diagnosehilfsmittel Nash Logoskop/ Kontra-Logoskop System 82E/336E (Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. (CC BY-NC-SA)
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Description

Das Set besteht aus zwei dunkelgrauen Kästen mit goldfarbenen Aufschriften Nash Logoscope (a) und Nash Contra-Logoscope (b) und zwei Schließen, mit rotem Samt ausgelegt. Darin befinden sich herausnehmbare Schieber mit Lupe, ähnlich einem Rechenschieber, mit vielen beschrifteten Kunststoff-Stäbchen. Die Deckel enthalten englischsprachige Auflistungen von Symptomen bzw. Krankheitsdiagnosen. Beipackzettel sowie deutsche Übersetzung liegen bei. Es handelt sich um ein schematisches, rein analoges Hilfsmittel zur medizinischen Diagnosefindung anhand festgelegter Algorithmen. Das Logoskop erinnert an frühere Rechenschieber (siehe ZPV033). Diese hatten ihr Blütezeit in der Anwendung von ca. 1850 bis ca. 1970er Jahre, abgelöst von elektronischen Rechnern.

Anwendung: Aus dem Logoscope legt man das Stäbchen mit einem ausgewählten Symptom in den Schieber. Auf den Stäbchen weisen Markierungen auf die entsprechenden möglichen Krankheiten hin, bei mehreren Symptomen werden Übereinstimmungen erkennbar. Im zweiten Schritt legt man aus dem Contra Logoscope die Stäbchen der so ermittelten Krankheiten in den Schieber. Aus den Übereinstimmungen bzw. Abweichungen der Markierungen lässt sich die Differenzialdiagnose stellen.

Beispiel Herr A: Herr A hat ein vergrößertes Herz, Beinödeme, Atemnot, Zyanose (Blausucht), Schmerzen im Brustkorb und Herzklopfen. Man sucht die entsprechenden Stäbchen heraus und führt sie nebeneinander in das Logoskop ein. Durch übereinstimmende Markierungen sieht man, welche Erkrankungen dabei in Frage kommen: Es sind ein Verschluss von Koronar-Arterien, eine Verengung einer Herzklappe (Mitralklappe), ein druckbelastetes rechtes Herz sowie Gifte/Drogen. Führt man diese Diagnose-Stäbchen in das Nash Contra-Logoskop ein, wird darin im Fall eines Koronarverschlusses und bei Giften/Drogen zusätzlich eine Pulsverlangsamung angezeigt. Hat man diese bei Herrn A festgestellt, braucht man nur z.B. eine negative Eiweißprobe im Harn, um Gift- oder Drogeneinfluss auszuschließen, und eine ‚Koronare Verschlusskrankheit‘ ist festgestellt.

Beispiel Herr N: Herr N. klagt über Halsschmerzen, Schwindel, Fieber, Husten, Übelkeit/Erbrechen und Kopfschmerzen. Seine Hals-Lymphknoten sind geschwollen und die für die zur Immunabwehr wichtigen weißen Blutkörperchen krankhaft vermehrt. Man sucht die entsprechenden Stäbchen heraus, legt sie in das Logoskop ein (s.o.). Durch übereinstimmende Markierungen sieht man, dass eine Erkrankung im Bereich der Ohren, der Nase, des Halses, der Wangen oder Zähne in Frage kommt. Es handelt sich um eine Erkrankung des Mittelohres, die eventuell mit einer Entzündung des Warzenfortsatzes einhergeht. Diese Diagnose lässt sich mithilfe des Contra-Logoskops bestätigen.

Beispiel: Frau A. klagt über Kopfschmerzen, Schwindel und Lichtempfindlichkeit, hat Fieber, eine verlangsamte Pulsfrequenz, Krämpfe und ist verwirrt. Die übereinstimmenden Markierungen dieser Stäbchen verweisen auf folgende sechs Erkrankungen/Ursachen: Physikalisch -/ Umweltbedingt, Gifte/Drogen/Gase, tuberkulöse - o.a. Hirnhautentzündung, Blutung unterhalb der Spinnwebhaut des Gehirns oder Gehirnentzündung. Mithilfe weiterer Unterscheidungsmerkmale findet man heraus, welche Diagnosen auszuschließen sind: So hat Frau A. Nackenschmerzen, also ist es keine Encephalitis und hat keine Physikalischen Ursachen. Auch hat sie Gliederschmerzen, also ist es keine tuberkulöse Hirnhautentzündung und keine Blutung unterhalb der Spinnwebhaut. Im kleinen Blutbild stellt man eine Anämie fest, was für eine Vergiftung spricht, nicht jedoch bei einer Hirnhautentzündung auftritt (nach Nash). Jetzt kann nach der entsprechenden Substanz gefahndet werden.

Das Objekt sollte in den 1980er Jahren im "Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland" als Muster für die Entwicklung einer entsprechenden Software dienen. Deren Entwicklung erwies sich allerdings als zu teuer (mdl. Auskunft Dr. Peter Allhoff). Möglicherweise hätte dieses Hilfsmittel auch von Lernenden (z.B. Medizinstudierenden) genutzt werden können, um medizinisches Denken kennenzulernen und zu trainieren.

Material/Technique

Kunststoff, Holz, Samt

Measurements

50 x 6 x 15 cm (BxHxT)

Created Created
1955
Medical Data Systems
Nottingham
Was used Was used
1980
Allhoff, Peter
Cologne
Intellectual creation Intellectual creation
1953
Nash, Firmin
1952 1991
Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Object from: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Das Krankenhausmuseum widmet sich der Historie des Krankenhauswesens in Bielefeld. Insbesondere die Geschichte des Klinikums Mitte wird in Wort, Bild...

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