Erste Variante des Datentelefons 8811 mit Wählscheibe und numerischer Tastatur.
Seine Vorreiterrolle in der Telefontechnik bewies Nixdorf, als er schon 1977 ein mikroprozessorgesteuertes Telefon mit deutlich erweiterten Funktionen auf den Markt brachte. Das Datentelefon 8811 hatte schon wesentliche Merkmale der erst ab 1984 von der Post realisierten Dienste.
Durch Umschaltung vom Telefon- zum Datenbetrieb konnten Texte untereinander ausgetauscht oder an einen übergeordneten Rechner z. B. zur Datenerfassung versendet werden. Telefonnummern zu speichern, Makeln (Hin- und Herschalten zwischen zwei Gesprächen) und Anklopfen (ein zweites Gespräch ankündigen) waren weitere schon damals mögliche Funktionen.
Das innovative Produkt war seiner Zeit zu sehr voraus. Die Deutsche Bundespost gestattete nicht die Datenübertragung über das öffentliche Netz, denn das integrierte Modem des Datentelefon 8811 entsprach nicht den damaligen Postbestimmungen. Das bedeutete, Nixdorf konnte für das Datentelefon 8811 nur große Unternehmen als Kunden gewinnen, für die sich eine firmeninterne Nutzung lohnte.