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Trompete, 19. Jh.

Mindener Museum Objekt im Fokus Mindener Militär-und Festungsgeschichte [21 A 9.27]
Trompete, 19. Jh. (Mindener Museum RR-R)
Herkunft/Rechte: Mindener Museum (RR-R)
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Beschreibung

Das Objekt im Fokus in den Monaten Januar und Februar 2016 ist eine Trompete. Die Trompete stammt aus der Regimentskapelle des Infanterie-Regimentes „Prinz Friedrich der Niederlande" [2. Westfälisches] Nr. 15. Dieser preußische Militärverband wurde 1813 während der „Befreiungskriege" gebildet und war bis zu seiner Auflösung im Jahr 1918 in Minden stationiert. Noch heute erinnern Denkmale, wie das für die gefallenen Soldaten des 1. Weltkriegs im Weserglacis, im Stadtbild an das Regiment.
Neben der Rolle als Musikinstrument in der Regimentskapelle wurde die Trompete in erster Linie als Signalgeber verwendet. Ihr durchdringender Ton übermittelte das morgendliche Signal zum Apell und bei militärischen Einsätzen Befehle an das Regiment.

Schon die Urform der Trompete wurde bei militärischen oder religiösen Anlässen genutzt. Um 1415 v. Chr. wurde bei den Ägyptern eine Vorform von Soldaten zu Ehren des Osiris gespielt. Diese ersten Trompeten besaßen noch kein Mundstück - man sang in die Röhren hinein - anstatt sie mit Lippenschwingung zum Klingen zu bringen.
In Skandinavien gab es im 1. Jahrhundert v. Chr. die sogenannte „Lure". Sie bestand aus einem aus Bronze gegossenen Horn und einem Kesselmundstück. In dieses schalenförmige Mundstück wurden die Lippen gepresst und durch das Blasen in Schwingung gebracht.

Im 12. und 13. Jh. tauchte in Europa und Deutschland das Blasinstrument „Busine" auf. Der Klang dieses Vorgängerinstruments von Horn, Posaune und Trompete wird in Quellen als sehr hell beschrieben. Neben der Verwendung bei Kriegs- und Kampfhandlungen, wurden auf diesem Blasinstrument insbesondere bei festlichen höfischen Anlässen Fanfaren [ein Tonstück mit Signalcharakter] geblasen.

Um l4OO verfeinerte sich die Technik der Instrumentenbauer: die Metallröhre wurde mit flüssigem Blei ausgegossen und konnten so nach dem Aushärten des Bleis unbeschädigt gebogen werden. Im Zuge dieser technischen Neuerung erhält die Trompete ihre endgültige Bügelform.
Die zuvor sehr unhandlichen Instrumente konnten nun leichter transportiert werden. Auf den Instrumenten konnten nur Naturtöne erzeugt werden.
Im Barock wandelte sich der einstige Signalgeber durch eine besondere Modulation des Blasens zu einem Melodieinstrument. Bis ins 17. Jh. blieb die Trompete dem Militär und den gehobenen Ständen Vorbehalten. Anfang des 19. Jh. konnten durch die Erfindung der Ventile weitere Töne auf der Trompete erzeugt werden. Der Trompete stand somit einer vielfältigeren Nutzung als Musikinstrument offen.

Die nicht mehr funktionstüchtige Trompete aus der Sammlung des Mindener Museum besitzt die klassischen drei Drehventile. Vermutlich wurde sie neben der Signalübermittlung auch zum Spielen von Marschmusik und feierlicher Musikstücke des militärischen Zeremoniells verwendet. Wie es zu den Verformungen und Beulen an Trichter und Rohr der Trompete gekommen ist, ist leider nicht überliefert.

Material/Technik

Messing / Geformt

Mindener Museum

Objekt aus: Mindener Museum

Das 1912 gegründete Mindener Museum ist in einem Gebäudeensemble von sechs Häusern im Stil der Weserrenaissance untergebracht und zählt zu den...

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