Infusionen sind von grundlegender Bedeutung für alle medizinischen Fachgebiete. Die Pflege der Patient*innen erfordert fachliches Können und Sorgfalt. 1628 beschrieb William Harvey den Blutkreislauf, wie er uns heute bekannt ist. Seit der erstmalig erfolgreichen intravenösen Infusion an einem Hund im 17. Jahrhundert wurden die Techniken dazu immer wieder weiter entwickelt. In den 1830er Jahren entdeckte Dr. Thomas Latta, dass die Injektion von Salzwasser in den Blutkreislauf eines Patienten eine messbare Wirkung auf die Bekämpfung der Cholera hatte, um den damit verbundenen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Aber auch Rückschläge waren zu überwinden, wenn Prozeduren wie die Verwendung geschlossener Glasampullen Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts sich als nicht praktikabel erwiesen. Anhand charakteristischer Hilfsmittel vorwiegend aus den 1950er/60er Jahren wird verdeutlicht, wie man früher mit Infusionen umgegangen ist. Das Bild zeigt einen Patienten im Städtischen Krankenhaus Bielefeld mit einer intravenösen Infusion aus einem offenen Glastrichter (Infusions-Irrigator) im Jahre 1950.
Quellen:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/55697/William-Harvey-(1578-1657)-Die-Entdeckung-des-Blutkreislaufs
https://specialtyinfusion.com/2021/06/04/the-history-of-infusions/
https://www.medonegroup.com/aboutus/blog/a-brief-history-of-iv-infusion-therapy
https://kugener.com/de/humanmedizin-fr/anaesthesie/47-artikel/70-infusion-infusionsbehaelter.html
Infusionstechnik und -zubehör
Implantierbarer Portkatheter, bestehend aus einer Metallplatte mit 3 Löchern zum Vernähen im Gewebe mit aufgesetztem Stutzen mit Silikonball zum Einspritzen. Angeschlossen ist ein weißer Schlauch aus einem weichen Kunststoff mit schwarzen (Abstands) markierungen 62 cm lang, am Ende verjüngt. Prägung im Metallteil: PORGES, 891614, V
Äther, braune, auf der Rückseite geriffelte Sechskant-Enghalsflasche mit Korkstopfen, roter Aufkleber handschriftlich: Aether, Aufkleber mit Zeichen für Entflammbarkeit, Prägung am Flaschenboden: 7 2 DIN 200 DAB 6. Wird in der Literatur als Waschäther bezeichnet, im Unterschied zum Äther "pro narcosi". Verwendung z.B. zur gründlichen Säuberung der Haut vor einer intravenösen Injektion oder vor Anlegen einer intravenösen Infusion oder (Goldhahn).
Venoflex Plastic Kapillare auf Mandrin. Dünner Kunststoff-Schlauch in Glasröhre, steril verschlossen. In weißer Papphülse. Glasröhre und Papphülse in schwarzer Schrift auf weißen Etiketten beschriftet: Hersteller: B. Braun Melsungen, Charge 9071, Länge 240 mm, Innen-Durchmesser 1,0 mm, Außen-Durchmesser 1,5 mm
Latex-Verbindungsstück, als Y-Zwischenstück für zwei gleichzeitige Zuleitungen zur intravenösen Infusion. Wurde darüber hinaus sowohl verwendet zum Zuspritzen von Medikamenten in die laufende Infusion als auch zum Durchgängigmachen bei nicht gut laufender Infusion. Letzterer Verwendungszweck war nur inoffiziell (Zeitzeuge). Das Zuspritzen wurde nach Bekanntwerden der dadurch entstehenden zusätzlichen Partikelbelastung durch spezielle Zuspritz-Vorrichtungen ersetzt, oder es wurde ein Dreiwegehahn verwendet.
Dreiwege-Infusionshähne aus Kunststoff, Luer-Lock a) Blauer Griff, weiße Kappen auf den Anschlüssen b) Weißer Griff, helle Kappen auf zwei Anschlüssen c) Weißer Griff, transparente Anschlüsse ohne Kappen
Verweilkanüle mit grauem Dreiwegehahn und Flügelkanüle, durch Plastikhülse geschützt. Darüber ein genau passender Teflon-Katheter mit abgeschrägter, zweiflügeliger,Auflegeplatte zur Fixation mittels Heftplaster. Schutzkappe auf dem zweiten Kanülenpavillon, Luer-Lock System. Diese Art peripherer Verweilkatheter hatten je nach Hersteller verschiedene Spitznamen wie Viggo oder Braunüle
Ringer-Traubenzucker 2,5%-Lösung. Weithalsflasche aus Klarglas mit Stopfverschluss aus Gummi, umschlossen von blauem Alu. Weißer Aufkleber mit blauer Schrift: "Apotheke Kreiskrankenhaus Bielefeld (...)Ringer-Traubenzucker 2,5%Lösung blutisotonisch zur parenteralen Anwendung sterilisiert: 25.11.1975". Mit wechselbarer, wiederverwendbarer Aufhängevorrichtung aus Kunststoff
Hinweise zur Infusionstherapie und Sondenernährung für Krankenschwestern und Krankenpfleger, 56 S. 1983 Fresenius AG Bad Homburg
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