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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. A15 Augenärztliches Notfallset

A15 Augenärztliches Notfallset

Bei der Stahlbearbeitung und im Straßenverkehr insbesondere vor Einführung der Gurtpflicht, kam es häufig zu Augenverletzungen.
Hier war Erste Hilfe erforderlich, z.B. mit einem Verband über beide Augen. Verletzungen durch Eisensplitter verursachen aber erst nach vielen Stunden Schmerzen. Eine spezielle Ambulanz gab es aber in den 1970er Jahren in Bielefeld nicht. Somit war ein über 24 Stunden einsatzbereiter Augenarzt gefragt. Dieser hielt in den 1970er Jahren ein Set mit den im Notfall erforderlichen Utensilien bereit, die in der Tischvitrine zu sehen sind.

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Notfall-Augenoperationsset

Notfall-Augenoperationsset in einem kleinen, dafür hergerichteten Kunststoff-Koffer. Es wurde verwendet, um in häuslicher Umgebung kleinere Notfall-Eingriffe am Auge vorzunehmen. In den 1970er Jahren gab es in ganz Bielefeld keine augenärztliche Notfall-Ambulanz, sodass der einzige operierende Augenarzt gewisse unaufschiebbare Eingriffe (auch nachts) bei sich Zuhause durchgeführt hat. Ein Steri-Kocher diente der behelfsmäßigen Aufbereitung der benötigten Instrumente. Um die am Auge direkt eingesetzten Instrumente zeitnah zu sterilisieren, wurde die Spitze mit einem Feuerzeug ausgeglüht, wovon die entsprechenden Gebrauchsspuren zeugen. Man beachte auch die entsprechende Aussparung sowie die trotzdem erfolgte Ausbeulung des Koffers, damit der Steri-Kocher staubgeschützt im Koffer untergebracht werden konnte. Die außerhalb des Koffers in einer durchsichtigen Pralinendose aufbewahrten, alle halb durchgeschnittenen Zellstoff-Tupfer zeugen darüberhinaus von der Sparsamkeit des Benutzers. Die Inhalte des Koffers müssen noch einzeln erfasst werden. In der Ausstellung wurden zur Vervollständigung die konische Tränenwegssonde nach Wilder (CBM160) und die Doppelsonde nach Bowman (CBM159) beigefügt, ebenso einige abgebogene Spezialkanülen.

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