Die von Max Beckmann geschaffene Folge von „Sechs Lithographien zum Neuen Testament“ zeigt verschiedene Szenen aus dem Leben Christi: beginnend mit der Versuchung durch den Teufel nach seiner vierzigtägigen Fastenzeit in der Wüste bis hin zu seiner Kreuzigung. Diese Lithographien sind in zwei Auflagen erschienen. Einmal 1911 herausgegeben von E. W. Tieffenbach im Verlag Officina Serpentis in Berlin – die gezeigten Werke stammen aus dieser Auflage – und in einer zweiten Auflage um 1917 von I. B. Neumann, Berlin.
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Kunsthalle Bielefeld
Max Beckmann: Sechs Lithographien zum Neuen Testament
Max Beckmann: Sechs Lithographien zum Neuen Testament
Christus kniet, nach links gewendet, inmitten einer Wüste, seine Hände sind zum Gebet verschränkt. Er trägt ein langes Gewand, sein Haar weht im Wind. Hinter ihm sind links und rechts sich biegende Palmen zu sehen.
Johannes der Täufer und Christus stehen im Jordan, links Johannes im dunklen Gewand und mit Stab in der linken Hand, rechts Christus mit hellem geschürztem Gewand. Christus senkt seinen Kopf, während Johannes ihn mit der rechten Hand tauft. Das Geschehen wird von mehreren Personen im Hintergrund beobachtet.
Der hell beschienene Christus steht mittig unter einem gewölbten Bogen zwei verschatteten Männern links im Bild gegenüber. Der eine ist in Rückenansicht zu sehen, der andere ist vom linken Bildrand angeschnitten. Der Mann mit Mütze in Rückenansicht hat seine rechte Hand im Redegestus erhoben. Christus wiederum zeigt mit seiner Rechten auf die Frau im rechten Bildvordergrund, die ihr Gesicht in ihrer rechten Hand verborgen hat und deren geöffnete Jacke den Blick auf ihren leicht bekleideten Oberkörper freigibt. Im Bildhintergrund steht eine weitere Person.
Christus sitzt inmitten einer Menschenmenge auf einem Stein. Während der Predigt hebt er seine linke Hand, die rechte ruht locker auf seinem Knie. Vor ihm auf dem Boden lauscht ihm ein in Rückenansicht dargestellter gebrechlicher Mann mit Kopfverband und Gehstock im Schoß, der von einer jüngeren Frau umarmend gestützt wird. Links daneben sitzt ein Mann mit im Schoß gefalteten Händen und angewinkeltem rechten Bein, den eine Frau von hinten an der Schulter fasst.
Christus sitzt mittig an einem gedeckten und von einer Lampe beschienenen Tisch, umgeben von seinen Jüngern, die sich ihm zuwenden. Er selbst blickt aus dem Bild und hat seine rechte Hand in einem Redegestus erhoben. Rechts von der Bildmitte kippt ein Jünger in Rückenansicht auf seinem Stuhl nach vorne. Durch seinen unbeleuchteten Rücken ist er die dunkelste Gestalt unter all den von der Lampe angestrahlten Anwesenden.
Im Bildvordergrund sitzen drei muskulöse Männer auf dem Boden und würfeln. Der linke hat den Becher noch im Wurfgestus in beiden Händen, der in der Mitte betrachtet das Ergebnis mit verschränkten Armen, der rechte schaut halb kniend auf dieses herab. Zwischen den letzten beiden Spielern guckt ein weiterer hindurch. Hinter ihm steht ein fünfter Mann mit Harnisch, gestützt auf einen Stab oder eine Lanze und sieht ebenfalls zu. Hinter der Gruppe ist in der linken Bildhälfte und vom linken Bildrand angeschnitten ein Gekreuzigter vor dem verdunkelten Himmel zu sehen, nur mit Lendenschurz bekleidet und den Kopf im Nacken. Im Bildmittelgrund, etwas zurückversetzt, hängt ein weiterer Gekreuzigter im Profil. Links im Hintergrund stehen weitere Personen.
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