Zwischen 1905 und 1909 entstanden zahlreiche Gemälde und Graphiken, die das jüdische Viertel in Amsterdam zeigen und eine eigenständige Werkgruppe im Œuvre des Künstlers Max Liebermann bilden. Oftmals malte er eine bestimmte Straßenecke, an der eine enge Gasse auf die breitere und dicht belebte „Jodenbreestraat“ stößt. Vermutlich ist diese auch Gegenstand der vorliegenden Radierung, die einen Marktstand an einer Kreuzung zeigt, vor dem sich eine Menschentraube gebildet hat...Um das Alltagsleben der jüdischen Bevölkerung einzufangen, hatte sich Liebermann ein Zimmer in dem jüdischen Viertel in Amsterdam gemietet. So entstanden die zahlreichen Straßenszenen, die er aus dem Erd- oder Zwischengeschoss beobachten konnte. Siehe auch das Blatt: "Aus dem Judenviertel in Amsterdam (Straßenhandel)"