Vor einer kargen Wüstenlandschaft mit einzelnen Palmen steht eine Figur in weitem Gewand, die linke Hand erhoben, mit der rechten umfasst sie einen Palmenzweig. Vor ihr kniet eine Figur am Boden, während eine Gruppe von Menschen in die entgegengesetzte Richtung flieht. In dem Zierrahmen, der die Darstellung umgibt, verbinden sich menschliche Leiber mit floraler Ornamentik. Unterhalb der Bildtafel liegt in einer architektonischen Rahmung ähnlich einer Predella ein entkleideter Mann, der in strenger Profilansicht wiedergegeben ist...Der Tod erscheint in diesem letzten Blatt der Graphikfolge „Vom Tode. Erster Teil“ des deutschen Künstlers Max Klinger nicht als Skelett, der den Menschen das Leben nimmt, sondern als Heiland, wie durch den Palmenzweig deutlich wird. Dennoch flieht die Mehrzahl der Menschen...Mit den Worten „WIR FLIEH'N DIE FORM DES TODES, NICHT DEN TOD; DENN VNSRER HOECHSTEN WUENSCHE ZIEL IST:TOD“, fasst Max Klinger den Inhalt des Zyklus treffend zusammen. Auch wenn Klinger den Schriftzug selbst verfasste, wird hieran gleichsam seine Kenntnis der Werke von Arthur Schopenhauer deutlich, insbesondere von der 1851 veröffentlichten Schrift „Parerga und Paralipomena“. Die Graphikfolge „Opus XI. Vom Tode. Erster Teil“ wurde im Jahr 1889 zunächst im Selbstverlag publiziert. Die ersten Probedrucke lassen sich jedoch auf das Jahr 1885 datieren. Der Zyklus besteht aus 10 Blättern.