Das Blatt gehört zu einer 11-teiligen Bilderserie mit Themen lokaler Sagen von Eduard Glaser, Essen. ..Glaser suggeriert dem Betrachter eine Ansicht, als ob er vor einem zum Stift gehörenden Gebäude stünde. Auf der linken Bildhälfte zieht ein Engel in einem Portalbogen am Glöcknerseil und löst damit das vorzeitige Ave-Läuten aus. Im Zentrum der Darstellung wird durch einen Mauerdurchbruch der Moment gezeigt, in dem der Teufel die Säule in den Teich fallen lässt. Er hält sich wegen des Glocken-Läutens die Ohren zu und speit Feuer. Im Hintergrund ist die Silhouette der Südansicht des Essener Doms dargestellt, wie sie in der frühen Neuzeit gesehen werden konnte. Allerdings gibt es hier noch keine städtische Bebauung, was wiederum der Situation im 10. Jahrhundert entspricht. Die Gebäude und die Umgebung sind tief verschneit, was für den 05. Januar damals zutreffend war. Rechts wird der Mauerdurchbruch von einer Stütze getragen, der mit Skulpturen von Klerikern geschmückt ist....-----.Vor der Kaiser-Enkelin Mathilde war Ida für wenige Jahre Äbtissin des Essener Damenstifts. Vermutlich stammte sie wie alle Essener Äbtissinen des 10. Jahrhunderts aus der mächtigen Familie der Liudolfinger und verfügte daher über die Mittel, das Stift repräsentativ mit Bauten und Reliquien auszustatten...Bei einer Pilger-Reise nach Rom soll sie auf der Suche nach Architektur-Komponenten aus christlich-antiker Zeit gewesen sein. Sie fand eine Marmor-Säule, die sie unbedingt für das Stift bekommen wollte. Daher bat sie den Papst um die Säule, und ihrer Bitte wurde entsprochen. ..Doch nun stand sie vor dem Problem, wie sie die schwere Säule über die Alpen transportieren lassen könnte. Diese Situation wollte der Teufel nutzen und näherte sich ihr als Kleriker verkleidet. Er meinte, dass der Transport überhaupt kein Problem sei. Jedoch wollte er als Preis ihre Seele. Ida sei so begeistert von der Vorstellung gewesen, die Säule problemlos nach Essen zu schicken