Rotlicht-Lampe "Original Hanau" (Solluxlampe), am Stativ auf 4 Rollen, höhenverstellbar. Die Lampe lässt sich auf der eingestellten Höhe mithilfe einer zirkulären Klammer und entsprechender Schraube fixieren. Anbei befindet sich ein schwarzes Anschlusskabel, Steckerteil und medizin-weißem Regelknopf, auf der Unterseite gekennzeichnet als "Busch-Dimmer 400 W". Das Gerät ist voll funktionsfähig am 230 V-Netz. Das Metall-Gehäuse jedoch nicht geerdet. Rotlichtfilter (a)- und Blaulichtfilter (hell (b) und dunkel (c)) ergänzen das Objekt. Filter nutzbar in PBM073.
Diese Sollux-Lampe (auch Heusner-Lampe genannt) wurde auch als Ergänzungshöhensonne eingesetzt (Stümpke 1922, S. 37).
Folgende Anekdote wurde aus den 1990er Jahren überliefert: Um Strom zu sparen, wurden zwei Kinder nebeneinander vor eine solche Rotlichtlampe gesetzt. Zweck war die Anregung des Stoffwechsels bei Entzündungen im HNO-Bereich.
Zur physiologischen Wirkung der Infrarot-Bestrahlung:
"Ohren- und Nasenerkrankungen eignen sich für Wärmelampenbestrahlungen besonders mit der kleinen Solluxlampe und dem Solluxkleinstrahler in ausgezeichneter Weise. CEMACH konnte bei zahlreichen Fallen von Mastoiditis baldige Schmerzfreiheit und einen günstigen Heilungsablauf erreichen." Neben der Hyperämie und der schmerzlindernden Wirkung der Wärmestrahlen galt deren "entzündungshemmende Eigenschaft" als bedeutsam, "welche durch den vermehrten Zustrom von Antikörpern ins erkrankte Gewebe bedingt ist" (Wellisch 1932).
Wärmebehandlung (Rot- und Blaulicht) mittels Solluxlampe wurde auch nach Salbeneinstich ins Auge verordnet, "weil sie eine raschere Aufsaugung des Medikaments im Auge bewirken soll. Eine Behandlungsdauer von 20-30 Min. ist üblich" (Bochterle 1962, S. 580).
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