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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. Diagnostik Augenheilkunde

Diagnostik Augenheilkunde

Um eine angemesse Behandlung durchführen oder das richtige Hilfsmittel herauszufinden, ist eine differenzierte Diagnostik erforderlich. Einige der dazu benutzten Geräte und Instrumente werden hier gezeigt.

[ 51 Objekte ]

Röntgen-Haftglas nach Comberg

Röntgen-Haftglas nach Comberg, Kontaktlinsen-ähnlicher Aufsatz mit Blei-Markierungen. Die Haftschale mit 4 Bleipunkten wird auf das anästhesierte Auge aufgesetzt. Es dient zur Berechnung von in die Augenhöhle beziehungsweise ins Auge eingedrungenen Fremdkörpern, die so durch die röntgenologisch sichtbare Bleimarkiering auf der Hornhaut nach Lage und Form berechnet werden können.

Spaltlampe und Keratometer (Zeiss-Doppeltisch)

Spaltlampe und Keratometer (=Ophtalmometer), verschiebbar auf Zeiss-Doppeltisch. Hersteller Zeiss Opton 1948-1950. Links befindet sich eine Spaltlampe zur Untersuchung der vorderen Augenabschnitte nach Littmann, rechts ein Keratometer zur Bestimmung der Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Beim Verschieben wird die Beleuchtung mithilfe eines Kippschalters von einem auf das andere Gerät umgeschaltet. E. Gullstrand stellte 1911 seine Erfindung der Spaltlampe in der ursprünglichen Form mithilfe einer Nernstlampe vor. Diese erzeugt ein kontrastreiches, scharfes und gleichmäßig helles Bild - einen optischen Schnitt durch das lebende Auge, ähnlich wie in der Histologie. In den 1920er Jahren wurde die Diagnose Katarakt mit dem Augenspiegel gestellt: "Es ist kein Star vorhanden, wenn das durchfallende Licht ... ganz schattenlos bleibt" (Axenfeld 1923, S. 57). Mithilfe von Spaltlampe und binolularer Lupe lassen sich schon kleinste Trübungen der Linse bei beginnendem Altersstar erkennen (n. Axenfeld 1923, S. 547). Das rechts installierte Keratometer (Javal-Schiötzsches Ophtalmometer). Es ist mit zwei auf einem Kreisbogen verschiebbaren grün und rot ausgeleuchteten Figuren versehen, einem Rechteck und einer Treppenfigur (Axenfeld 1923, S. 44/45).

TNO-Test für räumliches Sehen

TNO test for stereoscopic vision, eight edition. Laméris instrumenten b.v. utrecht Test design: Institut for Perception TNO, copyright 1972 Laméris Utrecht. Ringbuch (grün), 11 doppelseitig bedruckte Karten, davon 7 Testkarten in rot-grün plus Manual (in englisch/z.T. in niederländisch). TNO ist eine niederländische Abkürzung für toegepast natuurwetenschappelijk onderzoek, d.h. angewandte naturwissenschaftliche Forschung. Eine spezielle Brille mit Rot- und Grünfilter links und rechts liegt bei. Beim TNO-Test wird das räumliche Sehen geprüft. Die Betreffenden tragen eine Rot-Grünbrille (links Rotfilter, rechts Grünfilter). Im Prinzip fixiert man zwei räumliche, in Rot und in Grün gedruckte Bilder. Durch die Brille betrachtet entsteht ein dreidimensionales Bild in Grautönen. Kurz: Bei Fähigkeit zum räumlichen Sehen kann man mit der Rot/Grün-Brille auf gepunktetem Untergrund Figuren erkennen. Im Prinzip sieht man in Grautönen zwei Bilder, die durch die unterschiedlichen Spektren von Rot und Grün einen dreidimensionalen Eindruck hervorrufen.

Ishihara Testtafeln für Farb-Blindheit

Ishihara`s Tests for Colour-Blindness (Tests für Farbblindheit). Pseudoisochromatische (scheinbar gleichfarbige) Farbprüftafeln zur Untersuchung von Farbsinnstörungen nach Ishihara. 24 Tafeln, Einband mit goldfarbenen Lettern bedruckt. Kanehara & Co., Ltd. Tokyo Japan 1986. Mit englischsprachiger Anleitung. Im Schuber, handschriftlich gekennzeichnet "Augen" Ambulanz Raum E.726 Die Ishihara-Tests dienen bis heute (2023) zur Entdeckung einer Farbblindheit. Die korrekte Sehfähigkeit (Farbtüchtigkeit) ist im Bereich der Eisenbahn, der Elektrotechnik und der Seefahrt unabdingbar.

Aesthesiometer

The Luneau, Cochet&Bonnet Aesthesiometer (Esthesiometer) for rapid corneal sensitivity examinations (für schnelle Hornhautsensibilitätsuntersuchungen). Grüne Schatulle mit grünem Filz und Seidentuch-bespannten Einsätzen ausgestattet.2 schwarze Instrumente, die an der Spitze mithilfe eines Rändelrades einstellbar einen Nylonfaden freigeben. Zwei Acrylglas-Röhrchen mit Ersatz-Nylonfäden anbei. Bebilderte Anleitung in englischer Sprache beiliegend. Zwei laminierte Tabellen, gekennzeichnet mit 8 und mit 12, zur Umrechnung von Fadenlänge in Druckwerte. Trocken-Päckchen ebenfalls beiliegend. Zwei kleine weiße Papiertütchen, mit Heftklammern verschlossen dabei. Hintergrund: Es gibt Krankheiten, bei denen die Sensibilität der Hornhaut herabgesetzt ist. Dies kann mit dem Instrument gemessen werden. Denkbar ist auch die Testung der Schmerzunempfindlichkeit unter Lokalanästhesie.

Auto-Refraktometer Canon R-F10

Autorefraktometer Canon Full Auto Ref R-F10, Gerät mit Monitor hinter Acrylglas, blaue Abdeckung auf der Bedienseite des ansonsten grauen Kunststoff-Gehäuses, Trackball, Rolle und Bedienungstasten, seitlicher An/Aus-Wippschalter und ausklappbarer Druckereinheit, Kinnstütze auf der Patientenseite im Optik-Aufsatz, Firmen-Inschrift "Canon". Seitlich angebrachte Aufkleber des Dienstleisters Ambrosius, weißer Aufkleber mit roter Schrift "Städt. Kliniken Bielefeld gem GmbH, Geräte-Nr. 2051037. Unterseite: Hersteller Etikett "Manufactured 2004, Made in Japan, No. 100977. Die Anzeige erfolgt durch eine Bildröhre. Zur automatischen Messung wird der Tisch, auf dem das Auto-Refraktometer steht, auf die richtige Höhe gebracht. Die Kinnstütze ist ebenfalls höhenverstellbar. Der Proband/die Probandin muss sein Kinn auf die Kinnstütze aufsetzen und die Stirn anlehnen. Anschließend wird das Gerät gestartet, es vermisst beide Augen. Die Ergebnisse werden automatisch ausgedruckt. Zur Technik (Quelle: www.ophthalworld.de): "Das R-F10 ist ein Durchbruch in der objektiven Optometrie. Die vollautomatische Zentrierung und damit der selbstständige Ablauf der gesamten Messung schließt Fehlmessungen aufgrund falscher Zentrierung nahezu aus und erhöht damit den Bedienkomfort, die Effizienz und die Sicherheit." - Vollautomatisches Refraktometer - Selbstständige, dreidimensionale Zentrierung - Automatischer Wechsel auf das andere Auge - Vom Messbeginn bis zum Ausdruck in nur 15 Sekunden - Elektrisch verstellbare Kinnstütze … Messbereich: - 30,00 dpt bis +22,00 dpt cyl: bis ± 10,00 dpt Stufung: 0,12/ 0,25 dpt HSA: 0/12,0/13,5 mm PD: bis 85 mm, 1 mm Schritte Mindestdurchmesser Pupille: 2,5 mm Thermodrucker Gewicht: ca. 21 kg"

Digital Lensmeter Topcon LM-P5

Digital Lensmeter LM-P5 (Projektions-Scheitelbrechwertmessgerät), massive Bodenplatte, seitliches Schild 0,25-01,2 mit Aussparung, Gerät hellgrau lackiert, Anzeige- und Bedieneinheit Sphere, Cylinder Axis, Add und Print (Folientaster), Skala schwarz/blau, darüber OFF/ON Schalter, Linsenfeld mit darin sichtbarer Skala, großes Bedienrad, senkfrecht angebracht, schwarz, darüber drei Folientaster Transpose Add, Sph./Cyl., darunter waagerechtes Bedienrad. Hebelmechanik zum Einspannen der Brillengläser, waagerecht hochkant angebrachte schwarze Platte mit Hebel nach vorn und nach hinten zu bewegen, mit Skala 20-90. Oben Prüfplakette "Beerwald-Medizin" 8/23, schwarzes Kabel mit dreipoligem Stecker. Rückseite: Etikett Digital Lensmeter Topcon, nächste Prüfung nach VDE 10/20, BGV Dienstleister (Balkencode), in Rot: Städt. Krankenanstalten Bielefeld-Mitte (Geräte-Nr. 1705873), Typenschild Topcon Deutschland GmbH, 4156 Willich, Made in Japan, Topcon LM-P5, 220 V, No. 808416

Krahn-Keratometer (nach Javal-Schiötz)

Keratometer der Firma Krahn, nach Javal-Schiötz, optisches Messgerät schwarz lackiert, mit orangefarbenen Griffen zur Justierung in allen Ebenen, runde Skala jeweils 0-180 Grad, Prismen-Optik mit Kennzeichnung Dioptrien und Radien. 2-poliges Kabel ohne Stecker, mit zwei grauen, offenbar nachträglich angebrachten Kabelschellen. Typenschilder Rahn Hamburg Nr. 989 Made in Germany und W.E. Krahn Hamburg Made in Germany DBP. Zweck: Dieses Keratometer (=Ophthalmometer) diente zur Messung der Hornhautradien. Durch grünes und rotes Licht wird eine Abbildung auf der Hornhaut erzeugt, die verglichen wird mit einer Abbildung, die 90 Grad versetzt ist. Der Untersucher stellt bei Astigmatmatismus unterschiedliche Abbildungen fest. Hinweis: El Greco ist ein griechischer Künstler mit fraglichem Astigmatismus. Dies ist auf jedem seiner Bilder erkennbar.

Bogen-Perimeter

Bogenperimeter n. Förster, Stativ dunkelgrau hammerschlaglackiert, hellgrau lackierter Bogen, integrierte Kinnstütze aus Kunstleder. Mit Mess-Skala 0-180 Grad. Bogen jeweils mit 0-90 Grad gekennzeichnet. Firmenschild: Möller Wedel Anbei: Gesichtsfeldschema für Perimeter, Möller Wedel, seit 1864 (Vordrucke mit Vorder- und Rückseite für li./re. Auge) und Augenklappe (schwarz) Mithilfe der Perimeter-Marken (MPV055) ist das Gerät voll einsatzfähig: Der Besucher/die Besucherin sitzt vor dem Bogenperimeter und sieht mit dem nicht abgedeckten Auge geradeaus auf den hellen Punkt des Perimeters. Die/der Untersuchende führt aus horizontaler, schräger oder senkrechter Richtung des Bogens eine Perimetermarke unterschiedlicher Helligkeit (Farbe) langsam von außen in das Gesichtsfeld. Auf einem Formular kann man den entsprechenden Wert, abgelesen am schwenkbaren Bogen, eintragen. Es handelt sich bei diesem Verfahren um den Vorläufer der kinetischen Perimetrie.

Ohrenbügel-Brille im Etui

Ohrenbügel-Brille mit Reitfedern, V-förmiger Steg, im Etui aus Metall, runde Gläser, Metallgestell, mit flexiblen Bügeln. Beschichtetes Etui aus Metall, Original-Brillenputztuch. Die Brille wurde von einem Gefreiten Soldaten im 2. Weltkrieg getragen.

Perimeter-Marken

Perimeter-Marken zur Gesichtsfelduntersuchung, für das Bogen-Perimeter n. Förster (MRO002), bestehend aus: - Metallgestange zur Aufnahme der Perimetermarken - Verschiedenfarbige Perimetermarken in einer Pappschachtel Bei neurologischen Fragestellungen wird heute eine kinetische Perimetrie mit dem Halbkugel-Perimeter nach Goldmann durchgeführt. Zur Glaukom-Kontrolle wird die statische, computergesteuerte Perimetrie vorgenommen (Burk 2018, S. 71).

Bonnoskop

Indirektes Ophthalmoskop, "Bonnoskop". Beschriftung auf dem Kopf "Krahn, Hamburg" Kabelanschluss Das Licht kommt von unten, wird über ein Prisma umgeleitet. Der Arzt/die Ärztin schaut mittels einer zwischengehaltenen Lupe über dem Prisma ins Auge des Patienten/der Patientin. Es handelt sich um einen Augenspiegel mit Standfuß zur Betrachtung des zentralen und mittleren Augenhintergrundes. Nachfolge-Instrumente sind indirekte Ophtalmoskope, zur Beurteilung der Netzhaut-Peripherie. Ein solches Instrument wurde dazu benutzt, eine Lichtkoagulation wird durch häufiges indirektes Spiegeln zu überwachen. Der dazu verwendete Iichtstarke Augenspiegel der Bonner Augenklinik wurde "Bonnoskop" genannt (Riaskoff 1972). Nachfolgeinstrument ist das indirekte lichtstarke Handophthalmoskop der Bonner Augenklinik (Bonnoskop) zur Beurteilung der Netzhautperipherie.

Kopflampe

Kopflampe befestigt an einem Stirnriemen aus Leder, mit Kabelanschluss

Maddox-Kreuz

Das Maddox-Kreuz ist eine ophthalmologische Vorrichtung, die zur Diagnostik beim Schielen eingesetzt wird (Diagnose von Störungen der Augenmuskulatur). Es dient zur Messung von Schielwinkeln bei Störungen der Augenmotilität. Kreuz aus Metallschienen mit eingeschobenen Skaleneinteilungen, in rot und in schwarz, in verschiedenen Schriftgrößen. In der Mitte befindet sich ein Loch für die Leuchtquelle. Kabelanschluss. Die vier Arme des Kreuzes lassen sich aus der zentralen, rechtwinklig angeordneten Vorrichtung herausschieben. Die Aufhängung erfolgt in Sitzhöhe des Probanden. Funktion: Es handelt sich um eine Tangentenskala zur Bestimmung des Schielwinkels und der Prüfung der Korrespondenz. Es besteht aus einem Skalenset mit zwei unterschiedlichen Skalierungen: große Ziffern für 5 m Prüfentfernung kleine Ziffern für 1 m Prüfentfernung Auch heute noch sind Maddox-Kreuze in Gebrauch: "Die Zahlen geben die Winkelgrade an. Im Zentrum der Skala befindet sich ein punktförmiges LED Fixierlicht, das sich bei der Untersuchung in Augenhöhe genau gegenüber dem Patienten befinden sollte" (oculus.de 2022). Bis auf das LED-Licht passt die Beschreibung auch auf das historische Messgerät.

Augenspiegel

Augenspiegel, groß, mit langem Griff. Benötigt eine zusätzliche Lichtquelle (z.B. Inv.Nr. MPV047) neben der zu untersuchenden Person. Es erlaubt die Ophtalmoskopie des Augenhintergrundes im aufrechtem Bild (Axenfeld 1923, S. 66/67) Mithilfe einer zusätzlichen Lichtquelle geeignet zur Durchleuchtung, das heißt zur Untersuchung im durchfallenden Licht (Nover 1964, S. 8/9). In den 1920er Jahren wurde die Diagnose Katarakt mit dem Augenspiegel gestellt: "Es ist kein Star vorhanden, wenn das durchfallende Licht ... ganz schattenlos bleibt" (Axenfeld 1923, S. 57).

Ophtalmoskop

Ophtalmoskop zur Spiegelung des Augenhintergrundes Holzkasten mit dem Aufdruck "Oculus-Universal-Ophthalmoscop" von der Firma Oculus Gerät aus Metall/Kunststoff mit dem Aufdruck "Heine" und "Miroflex2" mit elektrischem Kabel und 2 Bananensteckern zum Anschluss an einen Trafo. 2 Ersatzbirnen und 2 Metallteile unbekannter Art im Kasten enthalten

Brillenmessgerät (Scheitelbrechwertmesser)

Projektions-Scheitelbrechwertmesser (Brillenmessgerät), Fa. Voigtländer, Braunschweig Herstellnummer 10752 Metallgusswerk elektrischer Anschluss (220V)

Augenspiegel

Augenspiegel in kleiner Holzschatulle, mit 3 Linsen, 2 davon jeweils in einem Kunststoffring (rot und schwarz) eingefasst, und ein Augenspiegel mit Griff. Die zusätzliche Verwendung einer zusätzlichen Linse dient der Ophtalmoskopie des Augenhintergrundes im umgekehrten Bild (Axenfeld 1923, S. 69).

Augen- und Ohrenspiegel Set

Augen- und Ohrenspiegel Set, komplett, in schwarzer Schachtel, mit rotem Samt und der Deckel mit roter Seide ausgekleidet. Zusätzliche Ersatzteile (Leuchtmittel, Lupenglas), Roter Aufkleber auf dem Deckel "Medicon".

Schioetz-Tonometer

Schiötz-Tonometer, Messgerät zur Augeninnendruckmessung aus Edelstahl, mit mechanischem Zeiger und Skaleneinstellung. Das Verfahren wird auch Impressionstonometrie genannt. Lagerung in einem Holzkästchen mit Filz ausgeschlagen. Mit Eichtabelle und Gebrauchsanweisung. Made in Germany. Das Instrument wurde zur rein mechanischen Messung des Augeninnendrucks verwendet, der beim grünen Star (Glaukom) in der Regel erhöht ist. Ein erhöhter Druck weist auf ein gestörtes Verhältnis von Produktion und Abfluss des Kammerwassers hin. Die Messung wird unter Lokalanästhesie durchgeführt (siehe Axenfeld 1973). In den 1920er Jahren wurde das Auge mit Holokain betäubt, einem Ersatzmittel für Cocainum muriaticum 2-4%ig (Axenfeld 1923, S. 11/S. 41). "Je geringer der Augenbinnendruck ist, um so weicher ist der Augapfel, desto tiefer vermag der Stempel die Hornhaut einzudrücken und desto weiter schlägt der Zeiger auf der Skala aus" (Bochterle u.a. 1970, S. 639). In "Die Pflege der kranken Menschen" wird darauf hingewiesen, dass man eine Kurve zur Darstellung der Druckwerte im zeitlichen Verlauf anlegen sollte. Die Messung werde "bisweilen fünfmal am Tage und noch öfter" durchgeführt. "Wird das Tonometer der Schwester zu Reinigung und Pflege übergeben, muß sie das empfindliche Instrument mit größter Vorsicht behandeln. Ein Verbiegen des Zeigers würde eine Ungenauigkeit der Druckmessung herbeiführen, was sich verhängnisvoll auf das Augenlicht der Kranken auswirken würde" (Bochterle u.a. 1962, S. 582). Alternativ wurde zur näherungsweisen Bestimmung des Augeninnendrucks eine palpatorische Tensionsmessung durchgeführt. Bei der Applanationstonometrie wird der Augapfel leicht abgeflacht, dabei kann es aber zur Abschabung und Erosion der Hornhaut kommen (Das Neue Lehrbuch der Krankenpflege 1979). Heute (2023) wird die Messung mit dem Non-Contact-Tonometer, mithilfe eines definierten Luftstrahls auf die Hornhaut durchgeführt. Das Schiötz-Instrument wird häufig zum Verkauf angeboten. Als Tonographie wird die mit einem geeigneten Verfahren durchgeführte fortlaufende Druckmessung bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine zuverlässige Methode zur Früherkennung eines Glaukoms, des grünen Stars, der zur Erblindung führen kann.

Nystagmus-Brille (Frenzel-Brille)

Nystagmus-Brille (Frenzel-Brille) in hellem Holzkasten, im Deckel mit Schaumstoff ausgepolstert. Holzkasten mit eingebrannter Druckschrift "Nystagmusbrille" DE]-[AG, 2 Fächer längsseitig unterteilt Brille mit seitlich angebrachten kleinen Glühbirnen (links offenbar durchgebrannt und durch eine ähnliche Birne ersetzt), schwarzes Anschlusskabel 2adrig, mit gelbem und rotem Bananenstecker versehen. Üblicher Name in der Literatur: Leuchtbrille nach Frenzel. Lässt sich mit 3V-Batterie betreiben. Für die Untersuchung des Gleichgewichtssinns hat die Untersuchung der Augenbewegungen eine zentrale Bedeutung. Das Augenzittern bezeichnet man als Nystagmus. Prinzip: Durch die starken Konvexgläser (Sammelgläser) vor den Augen wird die Blick-Fixation unterdrückt und damit ein nur schwach ausgeprägter Nystagmus sichtbar. Prüfung von Spontan- und Provokations-Nystagmus (in der angegebenen Reihenfolge im abgedunkelten Raum durchzuführen): ▶ Untersuchung des Spontannystagmus ohne Frenzel-Brille: Prüfung der spontanen Augenbewegungen. Dabei achten auf: • Blickrichtungsnystagmus: Prüfen der 5 Hauptblickrichtungen. Horizontal nicht mehr als 30° provozieren, sonst tritt physiologischer Endstellnystagmus ( = Einstellungsnystagmus bei extremem Blick zur Seite) auf. • Fixationsnystagmus: Verstärkung oder Abnahme eines bestehenden Nystagmus bei Fixierung des vorgehaltenen Fingers. ▶ Untersuchung des Spontannystagmus mit Frenzel-Brille: Untersuchung wie Blickrichtungsnystagmus (Achtung Endstellnystagmus) (Arnold/Ganzer 2011, S. 29/online S. 46)

Augenspiegel nach Liebreich

Augenspiegel nach Liebreich: Reflektor mit Handgriff, glatt, schwarz, mittig gelocht, abschraubbar. Auf der Rückseite kleines rundes Glas (Korrekturglas = Vorsatzlinse) mit der eingravierten Beschriftung "20", seitlich aus einer halboffenen Fassung herausklapp- und herausnehmbar.

Augenspiegel-Set

Augenspiegel-Besteck mit Lochspiegel (schwarz), geprägte Kennzeichnung: 95b. Flügelkanüle mit Reinigungsstäbchen in Form eines Hirtenstabes. Hülse mit Deckel, mit eingepasstem Drahtstäbchen, kleiner runder Griff mit V2A gekennzeichnet. Chirurgische und anatomische Pinzette. Alles zusammen in Zellstoff/Watte gepolstert in einer bräunlichen Pappschachtel mit Deckel, deren Ecken mit Metall verstärkt sind. In der Mitte quer mit einem hellbraunen papiernen Klebestreifen versehen, handschriftlich mit Bleistift mit "14" gkennzeichnet. 5-teiliger Inhalt.

Lupenbrillen-Aufsatz

Lupenbrille mit metallenem Stirnreif, schwer verstellbar. Schwarze, hochklappbare Mechanik mit zwei quadratischen, nebeneinander angeordneten Lupen, mithilfe eines Federmechanimus herausnehmbar.

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