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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. A02 Ermittlung der Sehschärfe

A02 Ermittlung der Sehschärfe

An der Stirnwand des Ausstellungsraums sieht man eine Sehtafel von 1908. In vielen Arztpraxen hingen Sehtafeln zur Einschätzung der Sehschärfe.
Steht man an der Treppe, in acht Meter Entfernung von der Sehtafel, müsste man bei 100% Sehschärfe (Visus) die vierte Zeile von unten lesen können: 8m = Sehschärfe 1,0 = 100%. Kann man gerade noch die etwas größer gedruckte Zeile darüber lesen (Angabe auf der Tafel 10m), hätte man bei Abstand 8 m eine Sehschärfe von acht zu zehn = 0,8 = 80 %. Somit kann man die momentan subjektiv erreichbare Sehschärfe ermitteln.

Allgemein ist die Sehfähigkeit des Menschen wie alle anderen Körperfunktionen unterschiedlich gestreut. Es gibt Personen mit erlernter bzw. optimierter Sehleistung von 1,2 (120%) oder gar 1,6 (160%), andere kommen mit 0,8 (80%) oder auch weniger gut zurecht. In der Regel nimmt die Sehleistung im Laufe des Lebens aus unterschiedlichen Gründen ab.

Eine Sehleistung von 1,0 (=100%) ist also oft nicht erreichbar. In den meisten Fällen kann aber durch eine Sehhilfe die Leistung verbessert werden.

Info: Unter "hochgradig sehbehindert" versteht man eine Sehschärfe von weniger als 1/20 = 0,05 = 5%. Die im Sozialgesetzbuch festgelegte Grenze, ab wann Anspruch auf Blindengeld besteht, beträgt< 1/50 = 0,02 = 2%.

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Sehtafel Thieme

Sehtafel aus einer augenärztlichen Praxis Papier, mit transparenter Klebefolie auf Pappe geklebt Bei 100% Sehschärfe müsste man aus 8 m Entfernung die vierte Zeile von unten lesen können (8m=100%). Kann man gerade noch die etwas größer gedruckte die Zeile darüber lesen (10m=100%), hätte man eine Sehschärfe von etwa 80%. Theoretische Grundlage der Sehprobentafeln (nach Snellen) ist die Erkenntnis, dass bei Normalsichtigkeit der hintere Brennpunkt des für die Ferne eingestellten Auges mit der aufnehmenden Schicht der Netzhaut zusammenfällt. Liegt die Netzhaut weiter zurück, ist das Auge myopisch, die betreffende Person kurzsichtig. Liegt die Netzhaut vor dem hinteren Brennpunkt, nennt man das Auge hyperopisch, die Person weitsichtig (=übersichtig) (Heine in Axenfeld 1923, S. 107). Vor hundert Jahren wurde von einem "Automobilführer" als Mindestsehschärfe verlangt, dass dieser auf einem Auge eine Sehschärfe von mindestens 2/3 und auf dem anderen Auge eine Sehschärfe von mindestens 1/3 erreicht. Für die meisten Berufe genügt eine Sehschärfe von 0,5. (Axenfeld 1923, S. 110, S.182): Kopfzeile (in kleiner Schrift): Sehproben von A. Roth nach Snellens Prinzip, Tafel B Fußzeile: Verlag von Georg Thieme, Leipzig, Lith. Anst. Johannes Arndt, Jena 1908

Modell einer Arztpraxis

Modell einer Arztpraxis (Diorama), mit Holzrahmen Modellbau-Arbeit aus Holz und Kork

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